Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 besiegte den SC Freiburg glücklich mit 2:0. Zuerst profitierten die Königsblauen von einem Eigentor, dann verwandelte Jefferson Farfan einen Foulelfmeter. Ein Weihnachtsgeschenk für die Fans war nur die Einwechslung des lange verletzten Kyriakos Papadopoulos.

Nach dem Spiel war die Stimmung so, als hätte Schalke 04 etwas Großartiges erreicht. Die Menschen lagen sich in den Armen, sie sangen und feierten. Und mittendrin, auf der Empore vor der Nordkurve, tummelte sich ein Spieler, der mehr als ein Jahr lang nicht mehr dabei gewesen war: Kyriakos Papadopoulos. Der griechische Abwehrspieler hatte beim Schalker 2:0-Sieg gegen den SC Freiburg sein Comeback nach langer, quälender Verletztenzeit gefeiert. Als ihn Trainer Jens Keller zwei Minuten vor Schluss des Spiels einwechselte, war es wie ein Weihnachtsgeschenk. Für die Schalker Fans. Und natürlich vor allem für Papadopoulos. Allein ihm galten die Ovationen nach dem Spiel.

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Die Rückkehr des Publikumslieblings kam dabei gerade zur rechten Zeit, weil Schalke so in der Tat etwas zu feiern hatte und der Jubel mithin überdeckte, wie schwer sich die Königsblauen auch im letzten Heimspiel des Jahres getan hatten, ehe der 2:0-Sieg gegen Freiburg errungen war. Nach einer unterirdischen ersten Halbzeit, in der das auf dem Rasen Gebotene mit Bundesliga-Fußball herzlich wenig zu tun hatte, half Schalke erst ein unglückliches Eigentor des Freiburgers Nicolas Höfler (43.) auf die Sprünge. Ein von Jefferson Farfan in der 67. Minute verwandelter Foulelfmeter entschied dann nach dem Wechsel die Partie; zuvor war Max Meyer von Tim Albutat an der Strafraumgrenze umgestoßen worden. Wenig später sorgte Max Meyer mit einem großartigen Fallrückzieher, den Freiburgs Torwart Oliver Baumann noch über die Latte lenken konnte, noch einmal für ein warmes Licht so kurz vor dem Weihnachtsfest. Aber sonst fröstelte es die mehr als 60.000 Zuschauer in der Arena doch sehr. Nicht allein wegen der Kälte, sondern auch wegen des Fußballs.

Schalke-Trainer Jens Keller stellte das Positive hervor

Das, natürlich, war auch Schalkes Trainer Jens Keller nicht entgangen. Aber er stellte das Positive hervor und sagte: „Bei unserer Personalsituation war es mir egal, ob überzeugend oder nicht – wir haben die drei Punkte.“ Und damit hat Schalke den Rückstand auf den dritten Tabellenplatz bis auf nur noch fünf Punkte reduzieren können – hier mussten die Gelsenkirchener bis vor wenigen Tagen noch weit Schlimmeres befürchten. „Jetzt“, sagte Manager Horst Heldt, „wollen wir am nächsten Samstag noch etwas aus Nürnberg mitnehmen, und dann gucken wir mal.“ Gucken, das heißt: Er will dann sehen, wo Schalke steht – und wie es danach weiter geht.

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Heldt lässt sich bislang nicht in die Karten schauen, ob sein Trainer Jens Keller womöglich auch nach einem Sieg in Nürnberg – es wäre der dritte in Folge nach Basel (2:0) und Freiburg (2:0) – noch vor dem Fest eine für ihn nicht ganz so frohe Botschaft mitgeteilt bekommt. Keller, das betonte er nach dem Sieg gegen Freiburg noch einmal, würde gerne weiterarbeiten und mit der Mannschaft in der Rückrunde noch einmal neu angreifen. Aber auch er stellt sich selbst die Frage, ob man ihn lässt: „Wir müssen abwarten, wie die Entscheidung ausfällt.“

Schalke-Torwart Fährmann hatte Mitleid mit den Fans

Und so kann nicht jeder dem Fest so unbeschwert entgegen blicken, wie seit diesem Sonntag wieder Kyriakos Papadopoulos. Der war zunächst einfach nur froh, nach 13 Monaten wieder auf dem Platz gestanden zu haben, aber er betonte auch: „Ich bin fit und glaube, dass ich der Mannschaft wieder helfen kann.“ Vor allem ist er einer, der sowohl Mitspieler als auch Publikum mitreißen kann. Der Abwehr-Koloss hat sich als Erster zurückgemeldet aus der Abteilung der Langzeit-Verletzten, in der weiterhin Klaas-Jan Huntelaar, Dennis Aogo und Marco Höger geführt werden; zudem fehlten gegen Freiburg auch die Nationalspieler Julian Draxler, Benedikt Höwedes und Atsuto Uchida. Ein großes Handicap, das bei der Bewertung der Schalker Hinrunde oft vergessen wird. Wenngleich man die doch sehr, sehr trübe Leistung gegen die ebenfalls personell arg gebeutelten Freiburger damit beileibe nicht erklären darf. Torwart Ralf Fährmann hatte sogar Mitleid mit den Fans. Er sagte: „Als Zuschauer wäre man am liebsten zu Hause geblieben."