Gelsenkirchen. Zum ersten Mal überhaupt tritt der FC Schalke 04 in einem Pflichtspiel gegen Real Madrid an. Das Hinspiel steigt am 26. Februar in Gelsenkirchen. Am 18. März geht es in der spanischen Hauptstadt um den Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse. Mannschaft und Trainer freuen sich schon jetzt riesig.
Lange mussten die Schalker an diesem Montag in Nyon warten, bis sie erfuhren, gegen wen sie im Achtelfinale der Champions League spielen würden. Als der Uefa-Generalsekretär Gianni Infantino dann endlich das Los mit der Aufschrift "FC Schalke 04" aus dem Lostopf zog, war längst klar, dass es die Königsblauen mit den Königlichen von Real Madrid zu tun bekommen würden.
Ein Hammerlos - der logische Reflex. Dabei war schon vor dem allerersten Griff in die Lostöpfe klar, dass es für die Gelsenkirchener gar keinen einfachen Gegner geben würde. Denn neben Real Madrid waren noch Paris St. Germain, Atletico Madrid, FC Barcelona und Manchester United die möglichen Kontrahenten der Schalker für die erste K.o.-Runde.
Jetzt ist es also das "weiße Ballett", das die Knappen zum Tanz bittet. Ob ein anderes Los so viel einfacher gewesen wäre, darf getrost bezweifelt werden. Die Schalker haben zuerst Heimrecht. Am Mittwoch, 26. Februar 2014, kommen Ronaldo, Alonso, Isco, Benzema und Co zunächst in die Gelsenkirchener Arena.
Am Dienstag, 18. März 2014, fährt die königsblaue Reisegruppe dann in die spanische Hauptstadt, um im Estadio Santiago Bernabeu um den Einzug ins Viertelfinale zu spielen. Das Hinspiel in Gelsenkirchen wird das erste Pflichtspiel überhaupt zwischen den beiden Vereinen werden.
Keller: "Das ist ein tolles Los, auch für unsere Fans!"
Der Schalker Trainer, Jens Keller, hätte es ohnehin nehmen müssen, wie es kommt. Über Real Madrid kann er sich aber nur freuen. "Das ist ein tolles Los, auch für unsere Fans! Sich mit dem berühmtesten Fußballclub der Welt mit Spielern wie Cristiano Ronaldo, Iker Casillas oder Gareth Bale messen zu können: Darauf freuen wir uns riesig", so Keller.
Auch interessant
Und auch seinen Spielern ging es nicht anders. "Ich freue mich über das Los Real Madrid und die beiden Spiele. Schade, dass Sami Khedira aufgrund seiner Verletzung nicht dabei sein kann. Im Bernabeu zu spielen, ist für mich etwas ganz Neues.
Auch wenn Real absoluter Top-Favorit ist, sehe ich Außenseiterchancen für uns", meinte Mannschaftskapitän Benedikt Höwedes. Julian Draxler ergänzte: "Diese Paarung ist ein echtes Champions-League-Highlight. Es war schon immer mein Traum, einmal gegen Real Madrid und im Bernabeu zu spielen."
Beckenbauer: "Schalke hat das dankbarste Los"
Während Draxler deutlich machte, dass es für sein Team viel schwerer nicht hätte kommen können, machte Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer den Schalkern Mut, offensiv mit ihrer Außenseiterrolle umzugehen. "Schalke 04 hat das dankbarste Los, denn gegen Real Madrid kannst du erhobenen Hauptes ausscheiden und die Champions League verlassen', sagte Beckenbauer dem Nachrichtensender Sky Sport News HD.
Prominentestes Bindeglied zwischen den beiden Traditionsklubs war vor drei Jahren Stürmer Raul, der aus Spanien nach Gelsenkirchen wechselte und zwischen 2010 und 2012 insgesamt 28 Tore für Schalke erzielte. Bis heute ist der 36-Jährige Champions-League-Rekordhalter der Madrilenen mit 66 Toren in 132 Spielen.
Der spanische Rekordmeister scheiterte im Halbfinale der vergangenen Saison an Borussia Dortmund. In der diesjährigen Gruppenphase setzten sich die Spanier ohne Niederlage unter anderem gegen Juventus Turin durch. In Madrid ist die Sehnsucht nach "La Decima", dem zehnten Titel in der Königsklasse, ungebrochen groß.
Dabei ist die Erfolgsgeschichte des Hauptstadtklubs auch so schon beeindruckend genug: 32x spanischer Meister (zuletzt 2012) - 18x spanischer Pokalsieger (zuletzt 2011) - 3x Klub-Weltmeister (zuletzt 2002) - 1x UEFA Super Cup (2002) - 9x Champions League (zuletzt 2002) - 2x UEFA-Pokal (zuletzt 1986). (mit dpa und sid)