Berlin. Direkt vor dem Start der Leichtathletik-WM gibt es Doping-Gerüchte um einen deutschen Läufer. Der Name allerdings wird nicht genannt. Ariane Friedrich ist von der Stimmung begeistert.

Hochspringerin Ariane Friedrich, die größte deutsche Hoffnung auf eine Goldmedaille bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften, ist von der Stimmung im deutschen Team vier Tage vor dem WM-Beginn begeistert: „Alle sind locker. Man macht sich nicht wuschig.” Aber bei aller Vorfreude auf den Saisonhöhepunkt gibt es auch Unruhe um einen Dopingvorwurf gegen einen unbenannten deutschen WM-Teilnehmer.

In der ARD-Reportage „Geheimsache Doping” behauptet Stefan Matschiner, der den Ex-Radprofi Bernhard Kohl mit Dopingmitteln versorgte und in Österreich angeklagt wird, er habe jahrelang einen deutschen Top-Läufer mit Designer-Steroiden versorgt. Der Athlet sei in diesem Jahr Deutscher Meister geworden. „Wir hatten nie direkten Kontakt. Es lief über Mittelsmänner”, sagte Matschiner. Aus juristischen Gründen will er den Namen nicht preisgeben.

Eike Emrich, der Vizepräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, forderte gestern von Matschiner, dass er jetzt Ross und Reiter nennen solle. Aber der Verband geht nicht voll in die Offensive. Den Fernsehbericht wolle er sich erst am Donnerstag als Aufzeichnung ansehen und an eine Klage wegen Rufschädigung habe er auch noch nicht gedacht.

„Vor großen Wettkämpfen gibt es immer wieder solche Berichte. Da fragt man sich, ob nur die Nachfrage steigen soll. Ich vertraue unseren Athleten”, sagte Emrich, „ich glaube nicht, dass etwas an den Vorwürfen dran ist.” Und wenn doch? „Wenn es einen Dopingfall in unserem Team gibt, dann endet meine Amtszeit im Oktober”, erklärte Emrich.