New York. Am Ende vergrub Victoria Asarenka weinend ihr Gesicht im Handtuch, während sich Serena Williams auf dem Platz für ihren fünften US-Open-Titel feiern ließ. Williams hat sich 7:5, 6:7 (6:8), 6:1 durchgesetzt - und als erste Tennisspielerin mehr als 50 Millionen Dollar an Preisgeld gewonnen.
Serena Williams hat zum fünften Mal die US Open gewonnen und ihren 17. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier gefeiert. Die 31 Jahre alte Tennisspielerin aus den USA setzte sich am Sonntag in einer Neuauflage des Vorjahres-Endspiels gegen die Weißrussin Victoria Asarenka 7:5, 6:7 (6:8), 6:1 durch. Durch den Erfolg in 2:45 Stunden Spielzeit zog die Weltranglisten-Erste mit Steffi Graf gleich, die ebenfalls fünfmal in New York den Titel holte.
"Ich fühle mich definitiv deutlich besser mit einem zweiten Grand-Slam-Titel in diesem Jahr", sagte Williams, die 2013 auch die French Open gewonnen hat, aber in Australien und Wimbledon früh ausschied. "Ich habe im ganzen Turnier ziemlich stabil gespielt, heute habe ich wahrscheinlich nicht mein bestes Tennis gezeigt, aber dass ich den Sieg trotzdem in der Tasche habe, ist fantastisch."
Erste Spielerin mit mehr als 50 Millionen Dollar Preisgeld
Williams fehlt jetzt nur noch ein Erfolg bei einem der vier wichtigsten Turniere, um zu Chris Evert und Martina Navratilova (je 18) aufzuschließen. "Noch bin ich da nicht. Noch sind sie von den Zahlen her größer als ich", sagte Williams. Für den Titel erhält sie einen Siegerscheck über 2,6 Millionen Dollar. Weil sie auch die US-Open-Serie, die Gesamtwertung der Vorbereitungsturniere auf Hartplatz, gewann, gab es eine Million Dollar dazu.
Damit hat Serena Williams als erste Spielerin mehr als 50 Millionen Dollar an Preisgeld verdient. "Ich spiele Tennis nicht für das Geld. Ich liebe es wirklich, zu spielen. Ich liebe Grand Slams", sagte sie.
Victoria Asarenka war bereits vor einem Jahr unterlegen
Auch vor einem Jahr hatte Williams das Finale gegen Asarenka in drei Sätzen für sich entschieden. Die 24 Jahre alte Australian-Open-Siegerin von 2012 und 2013 verpasste damit ihren dritten Grand-Slam-Erfolg. "Sie war heute konstanter und hat in den entscheidenden Momenten ihre Chancen genutzt. Ich habe getan, was ich konnte, aber sie hat am Ende den Sieg verdient", sagte Asarenka.
Serena Williams feiert ihren Sieg
Zum ersten Mal seit zehn Jahren standen sich die beiden top-gesetzten Spielerinnen im Finale von Flushing Meadows gegenüber. Die Weltranglisten-Zweite Asarenka schien anfangs mit dem heftigen Wind besser zurechtzukommen als Williams. Die Titelverteidigerin wirkte in den ersten Spielen des ersten Satzes nicht so konzentriert und fokussiert wie im bisherigen Turnierverlauf. Nur 16 Spiele hatte die 31-Jährige bis zum Finaltag abgegeben. Asarenka aber erwies sich wie schon im vergangenen Jahr als erster echter Prüfstein.
Je länger das Spiel dauerte, desto stärker wurde Williams
Zweimal schon hatte die Weißrussin in diesem Jahr Williams bezwungen, zuletzt bei der US-Open-Generalprobe im Endspiel von Cincinnati. Doch je länger das Match dauerte, desto stärker wurde die Nummer eins. Nach 58 Minuten nutzte sie ihren ersten Satzball zum 7:5. Asarenkas Widerstand schien gebrochen. Mit einem Doppelfehler gab die 24-Jährige ihr Aufschlagsspiel zum 1:4 ab.
Doch dann zeigten beide Kontrahentinnen Nerven und Asarenka gelang in dem Satz noch die Wende. Als Williams bei 5:4- und 6:5-Führung jeweils zum Matchgewinn aufschlug, brachte sie ihren Aufschlag nicht durch. Die Entscheidung in dem erst jetzt hochklassigen Duell fiel im Tiebreak - zugunsten Asarenkas. Anschließend aber drehte Williams auf und gestattete ihrer Gegnerin im dritten Satz nur noch ein Spiel. (dpa)