Fußballerinnen stehen nur für ein paar Tage im Rampenlicht
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Lesezeit: 1 Minute
Essen. Der Frauenfußball steht jetzt wieder im Blickpunkt. Aber sobald die Europameisterschaft in Schweden vorbei ist, wird sich an seinem Stellenwert nichts geändert haben. Doch das Nischendasein hat auch etwas Gutes. So bleibt der Sport anders als bei den Männern näher bei seinen Fans. Ein Kommentar.
Kleine Begebenheiten lassen den großen Unterschied erkennen: Ein EM-Vorrundenspiel in einer Kleinstadt vor ein paar tausend Fans? Ein Bummel des Teams durch den Spielort, ein Sprung an die Tankstelle, um Kaugummi zu kaufen, ohne gleich einen Massenauflauf zu verursachen? Im Männerfußball undenkbar, im Frauenfußball immer noch Alltag.
Bevor der politisch ach so korrekte Aufschrei kommt, den Frauenfußall bitte nicht herab zu würdigen – was niemand, der bei Sinnen ist, noch tut: Ja, die Vergleiche mit den Männern sind im Grunde unfair. Obwohl die eben erwähnten kleinen Episoden im Vorfeld der Frauen-EM in Schweden auch ihr Gutes haben: Sie zeigen, dass sich dieser Sport nicht halb so weit von seinen Fans und seinem Ursprung entfernt hat wie es einem bei den überdimensionierten und bis ins letzte Detail durchkalkulierten Männer-Turnieren vorkommt .
Frauenfußball wird auch nach der EM allenfalls in einer Nische blühen
Also: Zweieinhalb Wochen lang die Europameisterschaft genießen – übrigens zur besten Sendezeit und live, wovon viele andere Sportarten nur noch träumen können. Schauen, wie weit Bundestrainerin Silvia Neid mit ihrem jungen spannenden Team kommt und einfach akzeptieren, dass der Frauenfußball auch nach dieser EM allenfalls in einer Nische blühen wird. In der es sich übrigens, siehe oben, gar nicht mal so schlecht leben lässt.
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