München. Eine gelungene Generalprobe für die anstehende Europameisterschaft haben die deutschen Fußballfrauen gefeiert: Gegen Weltmeister Japan gewannen sie 4:2. Am 11. Juli beginnt für die DFB-Damen die EM mit dem Auftaktspiel gegen die Niederlande.
Die deutschen Fußballerinnen haben eine gelungene EM-Generalprobe gefeiert und Selbstvertrauen für die Mission Titelverteidigung getankt. Die stark aufspielende Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) setzte sich im letzten Test vor der Endrunde in Schweden (10. bis 28. Juli) mit 4:2 (1:1) gegen Weltmeister Japan durch.
"Die jungen Spielerinnen haben das sehr gut gemacht, besonders das Spiel gegen den Ball. Es war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften mit einem hohen Tempo. Das macht selbstbewusst für Schweden", sagte Bundestrainerin Silvia Neid.
Leonie Maier (17.), Celia Okoyino da Mbabi (46./Foulelfmeter und 87.) und Simone Laudehr (90.+1/Foulelfmeter) trafen für die Deutschen, die trotz ihrer Verletztenmisere den achten EM-Triumph insgesamt und den sechsten in Folge anpeilen. Shinobo Ohno (40.) und Yuki Ogimi (60.) erzielten die Treffer für Japan.
Die Unterstützung der Fans ist der Mannschaft von Neid gewiss. Der zweimalige Weltmeister, der ohne sechs verletzte oder kranke Stammkräfte (Kim Kulig, Viola Odebrecht, Verena Faißt, Babett Peter, Linda Bresonik, Alexandra Popp) nach Schweden reisen muss, lief gegen Japan vor einer neuen europäischen Rekordkulisse für ein Testspiel auf. 46.104 Zuschauer waren in die Münchner Arena gekommen. Die bisherige Bestmarke stammte aus dem Jahr 2009 (44.825 beim 1:1 zwischen Deutschland und Brasilien in Frankfurt/Main).
Deutschland beherrschte die Partie
Die Besucher, die mit Ausnahme der verletzt fehlenden Verteidigerin Annike Krahn (Oberschenkelverhärtung) die voraussichtliche EM-Startelf der DFB-Auswahl sahen, mussten ihr Kommen nicht bereuen. Die DFB-Auswahl, die zuvor die beiden Testspiele gegen Schottland (3:0) und Kanada (1:0) gewonnen hatte, dominierte die Partie in der ersten Hälfte. Neben dem Treffer durch Maier hatten Okoyino da Mbabi (4., 22., 34.), Nadine Keßler (26.) und Lena Lotzen (34.) gute Möglichkeiten für die stark spielende DFB-Elf.
Die Japanerinnen, die den Deutschen beim 0:1 n.V. vor knapp zwei Jahren im WM-Viertelfinale die empfindlichste Niederlage der jüngeren Vergangenheit beigebracht hatten, bestachen dagegen durch ihre Effektivität. Ohno nutzt die erste Chance zum Ausgleich. Bei dem Treffer sah Torhüterin Nadine Angerer schlecht aus. Nach dem Gegentor verlor das stark verjüngte Team (23,5 Jahre im Schnitt) Neids, in deren Kader noch neun Europameisterinnen von 2009 und zehn Teilnehmerinnen der WM 2011 stehen, etwas den Faden.
Schlusspunkt per Foulelfmeter
Das änderte sich aber bereits nach 22 Sekunden des zweiten Durchgangs wieder. Keßler wurde im Strafraum von Asuna Tanaka gefoult, Okoyino da Mbabi ließ sich die Chance vom Elfmeterpunkt nicht entgehen. Die Führung hielt allerdings nur eine knappe Viertelstunde. Nach einem Pfostentreffer der starken Aya Miyama staubte die ebenfalls gute spielende Ogimi ab. Nach dem erneuten Ausgleich drängte die Gastgeber, bei denen Sara Däbritz in der Schlussphase ihr Debüt feierte, auf das dritte Tor. Dies gelang Okoyino da Mbabi mit einem abgefälschten Schuss. Den Schlusspunkt setzte Laudehr per Foulelfmeter in der Nachspielzeit.
Die deutsche Mannschaft wird noch bis Mittwoch in München bleiben, dann endet das dritte und letzte Trainingslager. Danach dürfen die Spielerinnen noch einmal für drei Tage nach Hause, bevor am 7. Juli die Chartermaschine Richtung Växjö abhebt. In Südschweden stehen dann zunächst die Gruppenspiele gegen die Niederlande (11. Juli), Island (14. Juli) und Norwegen (17. Juli) an. (sid)