München. Die Chef-Etage vom neuen Fußball-Meister Bayern München ist glücklich: Der erste Saisontitel sicher, dazu sind die Prognosen bestens. Präsident Uli Hoeneß sieht den deutschen Fußball-Rekordmeister auf dem Weg zum reichsten Sportverein der Welt. Das nächste Ziel ist aber erstmal ein Erfolg gegen Juve.

Nach dem Turbo-Titel in der Bundesliga ist die Gier des FC Bayern nach weiteren Siegen riesig - vor allem in der Champions League. "Wir müssen nun versuchen, alles zu gewinnen! Aber: Selbst wenn das nicht so sein sollte, würden wir nicht sagen: Dieser Meistertitel ist nix. Im Gegenteil! 20 Punkte Vorsprung und all die Rekorde, das ist eine überragende Leistung der Mannschaft und ihres Trainers", sagte Präsident Uli Hoeneß in einem Interview der "Bild"-Zeitung (Montag). "Insgesamt habe ich schon auf dem Rückflug eine Konzentration festgestellt wie sonst noch nie. Diese Stimmung herrscht im ganzen Verein. Zeit zum Feiern gibt es noch genügend."

Hoeneß: "Wir spielen eine fantastische Saison"

Auf die Frage, ob das aktuell "die besten Bayern aller Zeiten" seien, hielt sich das Vereinsoberhaupt zurück. "Wir spielen eine fantastische Saison. Aber um das sagen zu können, muss man den Champions-League-Titel holen", sagte Hoeneß, der selbst fleißigste Trophäensammler der Münchner. "Eine schöne Zahl, oder? 50 Jahre Bundesliga, 50 Titel."

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Sportlich läuft es in dieser Saison nach Wunsch - und die finanziellen Perspektiven sind herausragend. "Spätestens 2020 haben wir die Allianz Arena abbezahlt. Dann besitzen wir ein Stadion, das rund eine halbe Milliarde Euro wert ist, und ein prall gefülltes Festgeldkonto. Dann sind wir der reichste Sportverein der Welt", sagte Hoeneß in einem Interview des "Focus" (Montag).

"Ich denke, dass der Unternehmenswert zwischen einer und 1,2 Milliarden Euro liegt. Vergessen Sie nicht: Unsere Eigenkapitalquote liegt bei 78 Prozent! Ich kenne keinen Fußballclub auf der Welt, der so gesund ist wie wir. Die Marke FC Bayern strahlt wie niemals zuvor in der Geschichte."

Halbfinal-Teilnahme in der Champions League winkt

Gegen Juventus Turin winkt am Mittwoch die 15. Teilnahme im Halbfinale der Champions League bzw. des vormaligen Europapokals der Landesmeister. Mit einem möglichen Duell gegen Borussia Dortmund in der Königsklasse mag sich Hoeneß noch nicht beschäftigen.

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"Ich bin da abergläubisch. Erst mal müssen wir beide weiterkommen. Für Dortmund wird es nach dem 0:0 in Malaga nicht leicht, und uns erwartet in Turin ein Sturmlauf der Italiener", erklärte der Präsident. Gemessen an den Ergebnissen der Hinspiele sind neben dem deutschen Duo die Halbfinalisten Real Madrid und FC Barcelona wahrscheinlich. Die Runde der letzten vier Mannschaften wird am 23./24. April und 30. April/1. Mai ausgetragen. Das Finale findet am 25. Mai in London statt.

In Europa stehen die entscheidenden Saisonspiele noch aus, in Deutschland hat der FC Bayern wieder "die Pole Position" übernommen, wie es Hoeneß formulierte. "Die letzten zwei Jahre mit Dortmund als Meister haben uns schon sehr irritiert, vor allem auch das 2:5 im Pokalfinale gegen Dortmund. Wir haben uns danach in vielen harten Sitzungen die Frage gestellt, ob wir nicht total umdenken müssen. Wir haben analysiert - und dann die Lähmung abgeschüttelt, Entscheidungen getroffen, Weichen gestellt", erklärte der 61-Jährige. "Es ist aus heutiger Sicht alles aufgegangen. Auch, Matthias Sammer für Christian Nerlinger zu holen, was damals eine harte Entscheidung war." (dpa)