Jerez. Der erste Testtag der neuen Formel-1-Saison im spanischen Jerez brachte noch keine großen Erkenntnisse. Nico Rosberg musste nach gutem Auftakt abgeschleppt werden - genauso wie Jenson Button. Dreifach-Weltmeister Sebastian Vettel wird erst am Donnerstag seine ersten Runden drehen.
Nico Rosberg und Jenson Button auf dem Abschleppwagen, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel in der Warteschleife, und Fernando Alonso gar nicht da: Der erste Testtag der neuen Formel-1-Saison im spanischen Jerez brachte wie erwartet nicht die großen Erkenntnisse, doch das Aufheulen der V8-Motoren ließ bei allen Beteiligten Vorfreude auf den Saisonauftakt am 17. März in Melbourne aufkommen.
Für Rosberg war der Tag nach einem Kurzschluss in der Elektrik früh komplett gelaufen. "Bei uns war es echt Pech, wie es zusammengekommen ist. Die Crew hatte das Auto recht schnell wieder fertig, hat dann aber gesehen: das gibt nur das gleiche Problem nochmal. Um das zu beheben braucht es halt längere Zeit", sagte Rosberg: "Wir haben einen Nachmittag verloren."
Vettels Treuebekenntnis zu Red Bull
Um Punkt 9 Uhr ging Sauber-Neuzugang Nico Hülkenberg als Erster auf die 4,428 km lange Strecke, gefolgt von Vettels Red-Bull-Stallgefährten Mark Webber. Vettel selbst wird am Donnerstag im RB9 sitzen. Am Montag hatte der Weltmeister bei Servus TV noch einmal ein Treuebekenntnis zu seinem Rennstall abgegeben: "Ich bin glücklich, wo ich bin. Ich habe keinen Grund, Red Bull zu verlassen."
Während Vettels größter Konkurrent Fernando Alonso zugunsten seines Fitnesstrainings den Tests in Jerez fern bleibt, musste Ex-Weltmeister Lewis Hamilton zunächst zuschauen. Nico Rosberg war am Dienstag Dienstfahrer des Silberpfeils - mit wechselndem Erfolg. In seinen 14 Runden auf der Strecke zauberte Rosberg in 1:20,846 Minuten eine Bestzeit auf den Asphalt, die mehr als zwei Stunden Bestand hatte.
"Es war eine große Freude, das Auto zu fahren. Die Balance war gut, ich konnte direkt attackieren. Das ist ein schönes Gefühl. Wir haben einen guten Schritt gemacht", sagte Rosberg.
Kurzschluss legt Silberpfeil lahm
Dann aber musste der China-Sieger des letzten Jahres seinen Wagen abstellen: Elektrik-Probleme. Ein Kurzschluss legte den Silberpfeil für den Rest des Tages lahm. Die Flamme am Heck des Silberpfeils, die zunächst einen Motorschaden vermuten ließen, war laut Mercedes jedoch durch unverbranntes Benzin entstanden, das sich entzündet hatte.
Bereits deutlich früher hatte es Jenson Button im McLaren erwischt. Der Ex-Weltmeister musste nach einem Problem mit der Benzinpumpe ebenso wie später Rosberg abgeschleppt werden und hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Zeit auf die Anzeigetafel gebracht. Button kehrte aber am Nachmittag auf die Strecke zurück und fuhr in 1:18,861 Minuten die Tagesbestzeit vor Webber (1:19,709) und Lotus-Pilot Sebastien Grosjean (1:19,796). Hülkenberg belegte bei seiner Premiere im Sauber in 1:20,699 Minuten den siebten Platz. Die meisten Runden (89) drehte Paul di Resta im Force India.
Ex-Team von Timo Glock noch ohne zweiten Fahrer
Als Teams Nummer neun und zehn hatten Marussia und Caterham am Dienstagmorgen kurz vor Beginn der Testfahrten ihre neuen Autos vorgestellt. Timo Glocks Ex-Team Marussia konnte neben dem neuen MR02 und Neuzugang Max Chilton keinen zweiten Fahrer präsentieren. Der Brasilianer Luiz Razia soll Nachfolger von Glock werden, der künftig für BMW in der DTM am Start ist. In Jerez war Razia aber noch nicht dabei.
Ähnlich unspektakulär verlief die Caterham-Vorstellung. Der CT03 mit der neuen Fahrerpaarung Charles Pic und Giedo van der Garde wurde kurz vor Beginn der Testfahrten für Fotos aus der Garage geschoben, dann ging es schon auf die Strecke.
Damit haben zehn der elf Teams ihr Auto für die Saison 2013 vorgestellt. Nur Williams fährt in Jerez noch mit dem alten Wagen und wird erst am 19. Februar in Barcelona den neuen Boliden präsentieren. Die Testfahrten in Jerez dauern noch bis Freitag. (sid)