Rom. Nach den rassistischen Gesängen während eines Testspiels des AC Mailand kündigt der Präsident des italienischen Fußballverbands Giancarlo Abete ein Maßnahmenpaket an. Längere Stadionverbote und Spielabbrüche bei rassistischen Äußerungen von Fans sollen möglich werden.
Nach den Vorfällen im Testspiel zwischen Viertligist Pro Patria und dem AC Mailand will Italiens Fußballverband bei rassistischen Gesängen künftig härter durchgreifen. Verbandspräsident Giancarlo Abete kündigte nach einem Treffen mit dem italienischen Polizeichef Antonio Manganelli ein Maßnahmenpaket an. Demnach sollen Stadionverbote ausgeweitet werden, zudem sei der Verband gewillt, Spiele nach rassistischen Gesängen abzubrechen.
Verbandspräsident Abete zeigt Verständnis für Boateng
"Wir wollen all jene Fans aus den Stadien verbannen, die die sportliche Atmosphäre vergiften", erklärte Abete. "Ich verstehe die Reaktion von Kevin Prince Boateng, doch der Schiedsrichter muss entscheiden, ob die Bedingungen für die Aussetzung des Spiels bestehen." Der frühere Bundesliga-Profi hatte nach den Zwischenfällen in der 26. Minute das Spielfeld verlassen, seine Kollegen waren ihm gefolgt.
Fünf Jahre Stadionverbot für Fans von Pro Patria
Sechs Fans von Pro Patria wurden inzwischen zu einem fünfjährigen Stadionverbot verurteilt, der Klub muss ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Pro Patria war im Laufe der Saison wegen ähnlicher Vorfälle bereits zur Zahlung einer Geldstrafe von 5000 Euro verurteilt worden war.