Aus einem lockeren Testspiel des AC Mailand gegen den Viertligisten Pro Patria entwickelt sich infolge rassistischer Schmährufe gegen Kevin-Prince Boateng und seine Teamkollegen ein handfester Skandal. Dieser setzte dem sofortigen Verlassen ein Zeichen - auch für Deutschland.

Es sollte ein lockeres Testspiel werden, doch am Ende stand ein handfester Skandal. Derzeit tourt der ruhmreiche AC Mailand durch die italienische Provinz und besucht kleine Vereine, um die Milan-Fans im ganzen Land zu besuchen.

Das Spiel beim Viertligisten Pro Patria in der lombardischen Stadt Busto Arsizio allerdings wurde immer wieder durch rassisitische Störer überschattet. So lange beleidigten die Heimfans die dunkelhäutigen Spieler Milans bis dem auch in Deutschland bestens bekannten Kevin Prince Boateng die Hutschnur riss. Er riss sich das Trikot vom Leib, knallte den Ball in die Zuschauerränge, verließ das Spielfeld - und alle seine Mitspieler folgten ihm nach wenigen Augenblicken. Ein starkes Zeichen seiner Teamkollegen gegen den alltäglichen Rassismus in Italiens Stadien.

Nun ist Italien weit weg und in der Bundesliga sind wir von solchen Auswüchsen wie in der Serie A und vielen anderen europäischen Ligen (Russland und Polen zum Beispiel, auch in England gab es im letzten halben Jahr mehrere solcher Vorfälle) zum Glück weit entfernt, auf einer Insel der Glückseligen aber leben auch wir leider nicht. Zahlreiche Vorfälle in der Hinrunde belegen das.

Dennoch können sich auch die Klubs in Deutschland die Reaktion der Mailänder Spieler zum Vorbild nehmen, die demonstrierten, wie auch hochdotierte Profis entschlossene Zeichen gegen  Diskriminierung und Intoleranz setzen können.

Einen besseren Vorsatz könnte es für das neue Jahr doch kaum geben.