Münster. . Zum ersten Mal seit 22 Jahren überstand Preußen Münster die erste Runde des DFB-Pokals und hat dabei seinen neuen Helden gefunden: Matthew Taylor schoss den Drittligisten beim 4:2-Erfolg über den favorisierten Bundesligisten Werder Bremen in die nächste Runde.
Münster hat einen neuen Helden: Der US-Amerikaner Matthew Taylor schoss den Drittligisten SC Preußen Münster mit drei Treffern beim 4:2 nach Verlängerung gegen Werder Bremen in die zweite Runde des DFB-Pokals. Fünf Tage vor dem Bundesliga-Start bei Doublesieger Borussia Dortmund (20.30 Uhr live im DerWesten-Ticker) verpatzten die Hanseaten die Generalprobe gründlich.
Zweimalige Führung reichte Werder Bremen nicht
War’s die Hitze, war’s das blutarme Spiel seiner Startelf? Werder-Trainer Thomas Schaaf kochte jedenfalls recht bald auf der Bank und schickte seine Ersatzspieler schon nach 28 Minuten zum Aufwärmen. „Unsere Defensivarbeit hat nicht funktioniert. Wir hatten in der Verlängerung nichts mehr zuzusetzen“, sagte Schaaf.
Auch eine zweimalige Führung durch Elia (45.) und den eingewechselten Füllkrug (67.) reichte dem Favoriten nicht. Der Drittliga-Vierte aus der westfälischen Domstadt dagegen überstand zum ersten Mal seit 22 Jahren wieder die erste Hauptrunde. In den vergangenen vier Jahren hatte Münster sich noch drei Mal an Erstligisten die Zähne ausgebissen. „Das ist ein sensationelles Gefühl“, sagte Kapitän Stefan Kühne. „Wir müssen jetzt irgendwie wieder zur Normalität zurückfinden." Die Preußen-Fans im mit 18 000 Zuschauern ausverkauften Stadion an der Hammer Straße dachten gar nicht daran und feierten glückselig.
Neuzugang Taylor glich zweimal aus - Sokratis mit Gelb-Rot vom Platz
Neuzugang Taylor glich zweimal aus (54./81.) und rettete Münster damit zunächst in die Verlängerung. Bei gleißender Hitze war es dann überraschend der Erstligist, der in der Extrazeit keine Kraft mehr hatte. Der andere neue Stürmer der Westfalen, Dimitrij Nazarov, legte nach Pass von Taylor erstmals für Münster vor (96.). Taylor veredelte einen Konter des SC Preußen schließlich zur Entscheidung (118.). Bremen verlor auch noch den überforderten Abwehrchef Sokratis mit Gelb-Rot (108.).
Neben den Torschützen war Münsters Schlussmann Daniel Masuch der Garant für das Weiterkommen. Er raubte Bremens Neuzugang Petersen besonders vor der Pause den Nerv. Auf der Gegenseite verpasste die Elf von Pavel Dotchev zweimal binnen 60 Sekunden die Führung und traf nur Aluminium (Bischoff/Schöneberg). Der Vize-Meister von 1951 hofft nun auf ein weiteres attraktives Heimspiel in der zweiten Runde.
Bremens Sportdirektor Klaus Allofs bestätigte am Rande der Pokalpleite das Interesse an Stürmer Joseph Akbala (25) vom FC Brügge. Die Verpflichtung des Nigerianers sei aber noch nicht in trockenen Tüchern.