Berlin. Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim hat sich zum DFB-Pokalauftakt kräftig blamiert. Die Babbel-Elf unterlag beim Regionalligisten Berliner AK deutlich mit 0:4. Vorjahres-Halbfinalist Greuther Fürth ist ebenfalls ausgeschieden. Der Bundesliga-Aufsteiger unterlag in Offenbach 0:2.
Debakel für die TSG Hoffenheim: Der Bundesligist ging mit seinem neuem Kapitän Tim Wiese in der Erstrundenpartie beim Regionalligisten Berliner AK überraschend deutlich 0:4 (0:3) unter. Bereits zur Halbzeit führte der Viertligist gegen völlig indisponierte Hoffenheimer auch in dieser Höhe verdient. Bundesliga-Aufsteiger Greuther Fürth erwischte es ebenfalls eiskalt. Der Vorjahres-Halbfinalist unterlag beim Drittligisten Kickers Offenbach mit 0:2. Die restlichen Bundesligisten machten es am Samstag dagegen deutlich besser. Borussia Dortmund (3:0 beim FC Oberneuland), Bayer Leverkusen (4:0 bei Carl-Zeiss Jena), VfB Stuttgart (5:0 beim SV Falkensee-Finkenkrug) Borussia Mönchengladbach (2:0 bei Alemannia Aachen), SC Freiburg (2:1 bei Victoria Hamburg) und VfL Wolfsburg (5:0 beim FC Schönberg) erledigten ihre Aufgaben gegen die unterklassigen Gegner zumeist glanzlos.
Am Samstagabend schaltete der Drittligist Kickers Offenbach die Fürther durch einen 2:0 (1:0)-Erfolg aus. Thomas Rathgeber (28.) mit einem umstrittenen Handelfmeter und Lars Bender (90.+1) sorgten für die Entscheidung. Die Franken, Pokal-Halbfinalist der vergangenen Saison, verloren zudem Edgar Prib (55.) wegen wiederholten Foulspiels durch eine Gelb-Rote Karte und Abdul Rahman Baba (87.) wegen einer angeblichen Tätlichkeit durch Rote Karte.
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TSG-Trainer Markus Babbel war bei seiner Rückkehr nach Berlin schon zur Halbzeit ratlos. Nach den Toren von Metin Cakmak (3., 49.), Justin Gerlach (31.) und Kevin Kruschke lagen die Hoffenheimer bereits zur Pause aussichtslos zurück und waren mit dem Ergebnis sogar noch gut bedient. Die Gäste spielten lustlos, arrogant und unorganisiert und machten den Gastgebern so das Toreschießen leicht. Höhepunkt der Unzulänglichkeiten war hierbei das 4:0 durch Cakmak, dem Wiese einen Abstoß direkt in den Fuß servierte, sodass der Stürmer des AK nur noch einschieben musste.
VfB Stuttgart und Bayer 04 Leverkusen meister ihre Pokalaufgaben ohne Mühe
Beim lockeren Sieg der Stuttgarter gegen den Sechstligisten aus Falkensee trafen Vedad Ibisevic (30.), Martin Harnik (43., 54.), Tunay Torun (79.) und Shinji Okazaki (87.). Anfangs wehrte sich der krasse Außenseiter noch tapfer, ein Torwartfehler von Demuth staubte Ibisevic ab und brach die Gegenwehr. Leverkusen sorgte in Jena bereits in der Anfangsviertelstunde für klare Verhältnisse. Kapitän Simon Rolfes (3.) und Karim Bellarabi mit einem Traumtor (15.) stellten die Weichen früh auf Sieg für die Werkself. Stefan Kießling und Junior . Der SC Freiburg musste sich in Hamburg etwas strecken, ehe der knappe Sieg feststand. Max Kruse (11.) und Sebastian Freis (79.) trafen für den Sportclub. Jakob Sachs hatte zwischenzeitlich für Victoria ausgeglichen (12.).
Marc-André ter Stegen:
Mit dem Selbstvertrauen des gehaltenen Elfers gegen den Weltfußballer Lionel Messi stand Gladbachs Nummer eins im Kasten der Borussia. Und dort hatte er mehr Ballkontakte, als man erwarten durfte.
Note: 3
War immer wieder aktiv am Spielaufbau beteiligt und fing die Bälle ab, die auf sein Tor kamen (7., 45. +1,). Ohne Fehl und Tadel, aber auch ohne groß gefordert zu sein.
Tony Jantschke:
Der U21-Nationalspieler war aus seiner rechten Seite wegen des sehr aktiven Kefirs oft gefordert, leistete sich aber gegen den Ex-Bochumer kaum Fehler und überzeugte durch gutes Stellungsspiel.
Note: 3
Im Vorwärtsgang etwas auffälliger als Daems auf der anderen Seite.
Alvaro Dominguez:
Borussias Neuzugang in der Innenverteidigung deutete mehrfach
an, dass er ein adäquater Dante-Ersatz ist. Durch die fehlende Vorbereitung mit der Mannschaft aber noch nicht komplett eingebunden in Gladbachs Spielweise.
Note: 3
Klärte zwei mal relativ unkonventionell und leistete sich nur einen kleinen Bock
in der Vorwärtsbewegung und eine frühe Gelbe Karte.
Martin Stranzl:
Der Österreicher in Gladbachs Innenverteidigung lenkte die Abwehrkette seiner Mannschaft und ...
Note: 3
... blieb in fast jeder Situation abgeklärt ruhig.
Filip Daems:
Der Kapitän von Gladbach war nach leichten muskulären Problemen
unter der Woche wieder einsatzbereit und hatte auf der linken Außenposition
einen relativ ruhigen Samstagmittag.
Note: 3
Konnte sich allerdings nicht wie gewohnt schwungvoll ins Offensivspiel einbauen.
Harvard Nordtveit:
Zusammen mit Neuzugang Xhaka billdete der Norweger die Doppelsechs der Gladbacher, wobei Nordtveit nicht nur mit Defensivaufgaben betreut war.
Note: 2,5
Hatte Gladbach größte Chance in der ersten Halbzeit, schaltete aber zu langsam im Strafraum (22.). Auch danach enorm torgefährlich (50., 73., 74.) und in der Nachspielzeit, als er Arangos Pass zum 2:0 verwertete.
Granit Xhaka:
Der Neuzugang vom FC Basel stellte in der Vorbereitung den Anspruch, Gladbachs Chef auf dem Platz zu sein. Das blieb der 19-Jährige in der
Pokalpartie aber schuldig. Versuchte zwar, mit schnellen Pässen das Umschalten der Borussia zu forcieren.
Note: 3,5
Zu viele leichte Abspielfehler und überhastete Pässe. Defensiv allerdings mit cleverer Raumaufteilung.
Patrick Herrmann (bis 60.):
Der Offensivspieler der Gladbacher hatte als einziger den Luxus, sich häufig im Schatten bewegen zu können, blieb allerdings auch fast seine komplette Einsatzzeit ein Schatten seiner selbst.
Note: 4,5
Strahlte wenig Torgefahr aus und setze auch seine Mitspieler kaum in Szene.
Igor de Camargo (bis 81.):
Der beste Spieler der Vorbereitung aus dem Team von Trainer Lucien Favre zeigte auch in Aachen, dass er momentan näher an der Startaufstellung ist, also Mike Hanke.
Note: 3
War viel unterwegs und zwischenzeitlich Gladbachs gefährlichster Spieler auf dem Platz.
Juan Arango (bis 90.+1):
Der ruhende Ball ist Arangos Freund. Die Standardsituationen des Venezolaners sorgten immer für Gefahr vor dem Aachener Tor. Mit seinen beiden direkten Versuchen scheiterte Arango nur knapp (10.,
65.), sein Schuss im Strafraum nach de-Jong-Vorlage verwertete er aber zum 1:0.
Note: 2,5
Sprintete in der Nachspielzeit noch mal aus der eigenen Hälfte raus und legte perfekt auf Nordtveit auf.
Luuk de Jong:
Borussias Zwölf-Millionen-Stürmer blieb in der Vorbereitung noch ohne Torerfolg und im ersten Spielabschnitt fast ohne Bindung an die Partie. Ließ sich deshalb immer wieder weit zurückfallen, um sich Bälle zu holen.
Symptomatisch dass ihn zwei steile Pässe knapp nicht erreichten.
Note: 4
Selbst seine riesige Chance in der 61. Minute konnte de Jong nicht in Zählbares ummünzen. Seine tolle Vorlage auf Arango verdeutlichte aber, wie wertvoll er für die Borussia sein wird.
Alexander Ring (ab 60.):
Kam für den blassen Herrmann in die Partie und führte sich gleich mit einer großen Chance ein, als er wunderbar im Lauf auf de Jong vorlegte. Sorgte für frischen Wind in Gladbachs Offensivabteilung. Note: 3
Mike Hanke (ab 81.):
Der ehemalige Nationalspieler kam in der Schlussphase für den ausgepumpten de Camargo ins Spiel. Ohne Note.
Oscar Wendt: (ab 90.+1):
Kam in der Nachspielzeit.
Ohne Mühe qualifizierte sich auch der VfL Wolfsburg mit dem 5:0 (3:0) beim Sechstligisten FC Schönberg 95 für die 2. Pokalrunde. VfL-Neuzugang Ivica Olic (28./31./69.) mit einem Dreierpack, Mittelfeld-Regisseur Diego (43.) und Bast Dos (67.) schossen den klaren Erfolg heraus.
Die Zweitligisten gaben sich am Samstag auch keine Blöße. Sowohl der 1. FC Köln (3:0 bei der SpVgg Unterhaching), der MSV Duisburg (1:0 beim Halleschen FC) und der FC St. Pauli (3:0 beim Offenburger FV) stehen in der zweiten Runde. (dapd)