London. Adel Massaad hat noch einmal den Sprung ins Olympische Tischtennis-Team von Ägypten geschafft. In dieser Interview-Rubrik schildert der 48-Jährige, der in Geldern lebt, regelmäßig seine Alltags-Erlebnisse aus der Olympia-Stadt London.

Was macht Ihre Verletzung im Oberschenkel?

Adel Massaad: Ganz schlechte Nachricht für mich. Weil es nicht besser wurde mit den Schmerzen, habe ich ein MRT machen lassen. Dabei hat sich gezeigt: Ich habe einen Muskelfaserriss, der drei bis fünf Zentimeter lang ist. Man kann hinten im Oberschenkel ein richtiges Loch im Muskel fühlen.

Das Aus für Olympia?

Adel Massaad: Ich habe die Entscheidung erstmal vertagt. Kein Arzt gibt dir die Garantie, dass der Muskel bei großer Belastung nicht komplett reißt. Kann passieren, muss aber nicht. Das erste Spiel der ägyptischen Mannschaft gegen Österreich ist am Mittwoch, und bis dahin habe ich Zeit. Wer bei Olympia ist und nicht spielen will, der muss krank im Kopf sein. Aber ich weiß ja noch gar nicht, ob ich überhaupt aufgestellt würde. Bleibt mir nur, bis dahin abzuwarten.

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Aber das Trikot haben Sie schon rausgelegt?

Adel Massaad: Das war auch so eine Geschichte. Die ägyptische Tischtennis-Mannschaft ist nach dem Wochenende in London komplett neu eingekleidet worden. Wir hatten alle neue Sachen von Nike bekommen, doch die T-Shirts lösten sich schon nach zwei Tagen auf. Wir haben genau hingeguckt und gemerkt: Das waren alles gefälschte Produkte „Made in Egypt“. Nike war entsetzt und hat sofort Pakete mit Original-Sachen nach London geschickt. Die Pakete wurden nachts geliefert, und die ganze Mannschaft stand morgens um zwei Uhr im Flur des Olympischen Dorfes und hat Pakete aufgerissen und ausgepackt. Fast wie Weihnachten.