London. Adel Massaad hat noch einmal den Sprung ins Olympische Tischtennis-Team von Ägypten geschafft. In dieser Interview-Rubrik schildert der 48-Jährige, der in Geldern lebt, regelmäßig seine Alltags-Erlebnisse aus der Olympia-Stadt London.

Wie schläft es sich im Olympischen Dorf?

Adel Massaad: Ganz schlecht. Kann ja sein, dass ich in meinem Alter mittlerweile eine Pimpelmaus geworden bin, aber mir ist es zu laut, ich kriege das mit dem Schlafen nicht hin.

Schon Partylärm auf den Gängen?

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Adel Massaad: Nein, es liegt an meinem Zimmer-Nachbarn, der wirklich ein total lieber netter Kerl ist. Aber nachts kommen wir uns in die Quere. Ich war gestern bis Mitternacht noch wegen meines Muskelfaserrisses im Oberschenkel zur Behandlung. Danach habe ich mir gegen halb eins die Zähne geputzt und mich ins Bett gelegt. Kurz danach ist mein Zimmerkollege dann aufgestanden, um in die Kantine zu gehen. Es ist Ramadan, und er darf nur essen, wenn die Sonne nicht zu sehen ist. Nach einer Stunde kam er zurück und hat Nüsse gegessen. 50 Zentimeter neben meinem Kopf pausenlos: Krrrk, Krrrk, Krrrk. Du wirst wahnsinnig. Heutzutage liest man auch nicht mehr den Koran, man hört ihn. Der Junge hat dabei zwar Kopfhörer auf, aber 50 Zentimeter daneben höre ich natürlich jedes Wort davon.

Und wie geht das weiter?

Adel Massaad: Um vier Uhr bin ich kurz eingeschlafen, aber ich muss erstmal klären, dass das ein Schlafzimmer ist und kein Nussknacker-Zimmer. Vielleicht mache ich demnächst zuhause auch mal einen einwöchigen Lehrgang: Schlafen lernen bei Krach. Dafür lasse ich am besten ein paar Lastwagen pausenlos vor meinem Fenster auf und ab fahren. Dann klappt es bei den nächsten Spielen besser…