Paris. Während sich Angelique Kerber für die 3. Runde bei den French Open qualifiziert hat, sind Philipp Kohlschreiber, Cedrik-Marcel Stebe und Florian Mayer ausgeschieden.
Standesgemäß mit einem Ass hat Angelique Kerber ihre Partie bei den French Open gegen die Weißrussin Olga Gowortsowa beendet. Ihr Jubel fiel routiniert aus. Sie lächelte und ballte kurz die rechte Faust. Den Zweisatzsieg in der zweiten Runde von Paris hatte sie erwartet. Am Ende gewann die bestplatzierte deutsche Tennisspielerin am bei der Fortsetzung ihres am Abend zuvor wegen Regens und Dunkelheit unterbrochenen Matches 6:3, 6:2. "Es war irgendwie ein komisches Spiel", sagt Kerber.
Die eigenen Ansprüche sind nach den Erfolgen in diesem Jahr (zwei Titel) und den Einzug unter die besten zehn Spielerinnen der Welt natürlich gestiegen. Siege in den ersten Runden von Grand-Slam-Turnieren wie jetzt bei den French Open sind für die Kielerin fast zur Normalität geworden.
Dass die 24 Jahre alte Kerber eine gänzlich andere Spielerin ist als noch im vergangenen Sommer, als sie in der Weltrangliste auf Rang 207 notiert war, konnte man auch gegen Gowortsowa gut erkennen. Kerber spielte nicht gut, machte viele Fehler, aber ihre Leistung reichte aus, um am Ende locker die nächste Runde zu erreichen.
Kielerin Kerber nun gegen Pennetta
"Ich bin froh, dass ich erstmals hier in der dritten Runde stehe", sagt Kerber, "man muss auch mal an schlechten Tagen gewinnen." Im Stade Roland Garros trifft sie nun am Freitag auf die Italienerin Flavia Pennetta, die sich auf Sand am wohlsten fühlt. Dass auch Kerber inzwischen mit dem langsamen Untergrund bestens zurecht kommt, haben ihre Auftritte in Stuttgart und Madrid gezeigt. In Spaniens Hauptstadt stand sie erstmals sogar im Halbfinale.
"Ich bewege mich einfach besser", nennt Kerber den Hauptgrund, warum sie dank verbesserter Fitness nun erfolgreich auch auf Sand spielt. Im vergangenen Jahr hatte sie lediglich ein Tour-Match auf diesem Belag gewinnen können. Gegen Pennetta hatte sie beim ersten Turnier des Jahres in Auckland in zwei Sätzen das Nachsehen. "Ich muss am Limit spielen, um gegen sie zu gewinnen", sagt Kerber.
Stebe, Mayer und Kohlschreiber scheiden aus
Cedrik-Marcel Stebe gelang genau das nicht mehr, um gegen den Weltranglisten-Fünften Jo-Wilfried Tsonga doch die Überraschung zu schaffen. Der 21 Jahre alte Tennisprofi aus Vaihingen/Enz unterlag in der Fortsetzung seiner ebenfalls am Abend zuvor unterbrochenen Zweitrundenpartie mit 2:6, 6:4, 2:6, 1:6.
Der Weltranglisten-91. hatte in Paris erstmals die zweite Runde eines Grand-Slam-Turniers erreicht. "Das ist ein Erfolg, aber ich hätte mir schon gerne den Sieg gewünscht", sagt der Schwabe. Bevor am Mittwoch über Paris der Regen kam und das Match beim Stand von 2:6, 6:4, 1:1 beendet werden musste, hatte Stebe noch gut mitgehalten. Ausgeschieden ist auch Florian Mayer. Der leicht erkältete Bayreuther verlor gegen den Qualifikanten Eduardo Schwank (Argentinien) mit 6:2, 3:6, 4:6, 6:7 (4:7) und verpasste damit eine Drittrundenpartie gegen den sechsmaligen Paris-Sieger Rafael Nadal. Ebenso an einem Argentinier ist Deutschlands Nummer eins, Philipp Kohlschreiber, in der Runde der letzten 64 gescheitert. Gegen den stark aufschlagenden Leonardo Mayer (ATP 62) unterlag der München-Sieger und Weltranglisten-26. trotz zahlreicher Breakchancen mit 6:7 (5:7), 6:7 (4:7), 5:7. (dapd)