Paris. Das bislang größte Spiel ihrer Karriere war rasch beendet: Dinah Pfizenmaier vom THC im VfL Bochum musste sich in der zweiten Runde bei den French Open mit 1:6, 1:6 der Nummer eins Viktoria Azaranka beugen.
Es war noch recht früh am Tag, der Center Court erst halb gefüllt, als der blonde Sonnenschein mit der großen Tennistasche und mit einem Lächeln den Platz betrat. Dinah Pfizenmaier (WTA 198) war angetreten zum größten Spiel ihrer bisherigen Karriere: dem Aufeinandertreffen mit der Nummer eins der Welt.
Viktoria Azarenka folgte der 20-jährigen Deutschen auf den Court Philippe Chatrier, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, Kopfhörer in den Ohren: volle Konzentration vor dem Duell mit der Abiturientin aus Oerlinghausen.
Nervös schien Pfizenmaier, die für den THC im VfL in der Regionalliga antritt, nicht zu sein und so pfefferte sie direkt zu Beginn zwei rasante Aufschläge ins Feld ihrer übermächtigen Kontrahentin. Die schien mit einem derart beherzten Auftakt nicht gerechnet zu haben, und kurze Zeit später zeigte die Anzeigentafel: 1:0 für Dinah Pfizenmaier.
Pfizenmaier war Asarenka nicht gewachsen
Dass es nicht so glatt weitergehen würde, war auch der flinken Nachwuchshoffnung klar. In den nächsten Spielen zeigte Azarenka, warum sie derzeit die Nummer eins der Welt ist. Dem harten Grundlinienspiel der Weißrussin war die eher defensiv eingestellte Pfizenmaier nicht gewachsen. Weil sich im Laufe der Partie auch immer mehr leichte Fehler ins Spiel der Deutschen mischten, war eigentlich schon nach dem ersten Satz (1:6) klar, dass es auf dem Court Central keine Überraschung geben sollte. Beim Stand von 0:5 im zweiten Satz konnte der Schützling von WTV-Trainer Michael Schmidtmann dann doch noch seinen zweiten Spielgewinn verbuchen und quittierte diesen mit einem Lächeln, ehe auch dieser Durchgang deutlich an die Favoritin ging.
„Es war eine unglaublich tolle Erfahrung die mir niemand mehr nehmen kann“, resümierte Pfizenmaier glücklich und lächelte entspannt in die Kameras der Journalisten. Jetzt nehme sie sich erst einmal wieder ITF-Turniere vor, sagte sie. „Und dann steht ja schon Wimbledon vor der Tür.“ Auch am Big Ben war der Grand Slam-Neuling noch nicht.