Ruhpolding. . Nicht wegen sondern trotz ihres Superstars jubelten die deutschen Frauen bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Ruhpolding über Gold in der 4 mal 6 km-Staffel. Magdalena Neuner patzte beim Schießen, leistete sich sechs Nachlader und musste sogar einmal in die Strafrunde, doch ihre Kolleginnen Tina Bachmann, Miriam Gössner und Andrea Henkel präsentierten sich in Weltmeister-Form und sicherten den Titel ab.
Nicht wegen sondern trotz ihres Superstars jubelten die deutschen Frauen bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Ruhpolding über Gold in der 4 mal 6 km-Staffel. Magdalena Neuner patzte beim Schießen, leistete sich sechs Nachlader und musste sogar einmal in die Strafrunde, doch ihre Kolleginnen Tina Bachmann, Miriam Gössner und Andrea Henkel präsentierten sich in Weltmeister-Form und sicherten den Titel ab. Zweiter wurde Frankreich (28,5 Sekunden zurück) vor dem norwegischen Quartett (39,5 Sekunden zurück), für das die Einzel-Weltmeisterin Tora Berger in einem spannenden Endspurt die Weißrussin Darja Domratschewa knapp bezwang. Für das deutsche Team war es die fünfte Medaille im neunten Rennen in Ruhpolding.
„Ich habe den Fehler gemacht, nicht mein eigenes Rennen zu laufen“, sagte die nun zwölffache Weltmeisterin Magdalena Neuner, „ich habe mich bei der Anfahrt zum Schießen an Anastasia Kuzmina orientiert. Doch sie war zu langsam. Dadurch war mein Puls zu niedrig und ich habe beim Schießen wacklige Knie gehabt. Aber das ist jetzt alles völlig wurscht. Wir haben Gold, die Mädels waren spitze“.
Auch die Trainer hielt es bei der Wiederholung des deutschen Gold-Triumphes von 2011 in identischer Besetzung nicht auf ihren Plätzen. Fritz Fischer sank im nassen Schnee auf die Knie, als Schlussläuferin Andrea Henkel die Zielgerade erreichte. Und auch der ansonsten eher reservierte Cheftrainer Uwe Müßiggang jubelte: „Das gibt uns viel Mut für die Zukunft. Magdalena hat schon so viele Staffeln für uns entschieden. Sie war heute wohl etwas nervös. Aber die anderen drei Mädels haben es herausgerissen.“
Tina Bachmann hatte als Startläuferin den Grundstein für den Erfolg gelegt. Sie musste nur einmal nachladen und kam kurz hinter der Französin Marie-Laure Brunet als Zweite zum Wechsel. Neuner verlor dann einen Platz, doch Miriam Gössner, die als Wackelkandidatin des Quartetts galt, zeigte eine ganz starke Vorstellung und eroberte die Führung, obwohl sie am Anstieg stürzte. Ich wollte mich nur vor den Trainern verneigen“, scherzte die 21-Jährige, „ich war überhaupt nicht nervös. Ich wollte mein eigenes Rennen laufen, das ist mir gelungen. Ich habe mich sicher gefühlt.“
Ihre ganze Erfahrung legte Schlussläuferin Andrea Henkel in die Waagschale. Sie sicherte den Vorsprung ab, legte zwei sensationelle Schießeinlagen mit je null Fehlern hin und ließ sich auf der Zielgeraden mit der Deutschland-Fahne von 28000 Zuschauern feiern. Im Massenstartrennen am Sonntag (16 Uhr/ARD) wollen Henkel, Neuner und Bachmann zum Abschluss der WM die Fangemeinde noch einmal so jubeln lassen.