Ruhpolding. . Magdalena Neuner will sich im Dezember in der Arena mit einem letzten Rennen von ihren Fans verabschieden
Die Biathlon-WM ist noch gar nicht zu Ende, die Karriere der Magdalena Neuner auch nicht. Aber zehn Tage vor ihrem letzten großen Wettkampf beim Weltcup-Finale in Sibirien wollen viele von der 25-jährigen Frau aus Wallgau möglichst alles über die Zeit danach erfahren. Wird sie Trainerin? Wann wird sie heiraten? Will sie möglichst schnell Mutter werden? Fragen über Fragen, auf die Neuner mit dem Lächeln einer Sphinx reagiert.
„Ich lasse alles auf mich zukommen“, sagt sie. Doch zumindest eine Zukunftsfrage ist seit Freitag geklärt. Beim alljährlichen Spektakel auf Schalke können die Biathlon-Fans ihre Lena am 29. Dezember ein letztes Mal mit Ski und Gewehr bewundern.
„Eine bessere Location können wir dafür nicht finden“, sagt Neuner, „das wird ein tolles Gaudi-Rennen mit hoffentlich vielen Zuschauern.“
Seit 2006 ist Neuner nicht mehr in der Schalker Arena gewesen. Auch nach ihrem Rücktritt muss Neuner trainieren, weil der Körper nach vielen Jahren des Leistungssports nicht von heute auf morgen ohne Belastung sein darf. „Jetzt muss ich für den Wettkampf in Gelsenkirchen im Sommer üben“, sagt sie, „sonst wird das richtig peinlich.“
Erst einmal steht aber nicht Gaudi, sondern sportlicher Ernst im Vordergrund. Am Samstag in der Staffel (15.15 Uhr) und am Sonntag im Massenstartrennen (16 Uhr/jeweils ARD und Eurosport) will Neuner noch einmal zuschlagen und sich mit zwei Medaillen bei ihrer Heim-WM vom Publikum verabschieden. Mit ihren Staffelkolleginnen hat sie im Hotelzimmer zusammengesessen und sich auf das Rennen eingestimmt. „Da hat man schon gemerkt, wie nervös wir sind. Deshalb haben wir einen kleinen Eierlikör getrunken.“
Das Zielwasser soll für die Staffel und den Massenstart seine Wirkung beibehalten. Ihre Pleite im Einzel hat sie zu den Akten gelegt: „Ein bisschen Zeit braucht man, um das sacken zu lassen. Aber ich weiß, was ich kann.“ Ihre Motivation ist ungebrochen. „Für mich ist die Saison erst vorbei, wenn wir nach dem Weltcup-Finale in Sibirien in der Disco stehen.“ Die ersten Schritte ins normale Leben wird sie auf der Tanzfläche setzen.