Mainz. . Nach dem Aus in der Europa League hat sich Mainz 05 zurück gekämpft: Allagui und ein Eigentor sorgten für den 2:0-Auftaktsieg in der neuen Saison. Für den verletzten Adler stand Fabian Giefer im Tor der Rheinländer, Michael Ballack saß auf der Bank.
Ausgerechnet der angeschlagene FSV Mainz 05 hat Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen in die Krise gestürzt. Drei Tage nach dem bitteren Europa-League-Aus beim rumänischen Erstligisten CS Gaz Metan Medias zeigten die Rheinhessen eine Trotzreaktion und besiegte den Vizemeister verdient mit 2:0 (1:0). Die Mannschaft von Trainer Robin Dutt kassierte nach dem unrühmlichen Pokal-Aus bei Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden die zweite Pleite im zweiten Pflichtspiel der Saison.
Dutt hatte seine Mannschaft als Konsequenz auf zwei Positionen verändert. Kein glückliches Händchen hatte er jedoch mit der Auswahl des Vertreters für den verletzten Nationaltorhüter Rene Adler. Fabian Giefer lieferte mit einem eklatanten Patzer, als er nach einer Rückgabe von Stefan Reinartz den Ball nicht richtig traf und einen Querschläger fabrizierte, die unfreiwillige Vorlage für den Führungstreffer durch Sami Allagui in der 32. Minute. Ein Eigentor von Ömer Toprak sorgte für die Entscheidung (86.).
Die Mainzer begannen vor 32.443 Zuschauern hochmotiviert und äußerst aggressiv. Schon im Mittelfeld versuchten sie das Aufbauspiel der Leverkusener zu stören. Dennoch ergab sich für Bayer die erste Chance, als Stefan Reinartz in der 7. Minute zum Kopfball kam, aber FSV-Keeper Heinz Müller, der den Vorzug vor Christian Wetklo erhalten hatte, mit einem Reflex klärte.
Michael Ballack auf der Bank
Wie schon bei der Pokalblamage in Dresden (3:4 n.V.) am vergangenen Wochenende musste Ex-Nationalspieler Michael Ballack auf seiten der Rheinländer die Bank drücken. Das Augenmerk lag auf auf dem Leverkusener Nationalspieler Andre Schürrle bei seinem ersten Auftritt bei seinem Ex-Klub seit seinem Wechsel im Sommer. Allerdings vermochte er in einer insgesamt enttäuschenden Bayer-Elf keine Akzente zu setzen.
Schon in den ersten Minuten offenbarte Bayer in einigen Szenen jene Unsicherheiten in der Abwehr, die trotz einer 3:0-Führung zur Blamage in Dresden geführt hatten. In der Offensive hingegen strahlten sie bei ihren Aktionen einen Hauch mehr Torgefahr aus als der Gegner. Insgesamt waren jedoch hochkarätige Chancen auf beiden Seiten Mangelware.
In den ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff drängte Mainz auf den zweiten Treffer und die Vorentscheidung. Der FSV präsentierte sich laufstärker als der Gegner und unvermindert kämpferisch. Von Auswirkungen nach dem erfolglosen Ausflug nach Rumänien war nichts zu sehen. Leverkusen ließ unter anderem seine spielerischen Qualitäten vermissen.
Pechvogel Giefer: Nach dem Spiel ins Krankenhaus
Wesentlich zielstrebiger wirkten die Mainzer, bei denen Allagui in der 58. Minute beinahe einen zweiten unerklärlichen Fauxpas der Bayer-Defensive zum zweiten Treffer genutzt hätte. Mehrfach stand in der zweiten Halbzeit Pechvogel Giefer im Blickpunkt und verhinderte mit einigen sehenswerten Paraden die frühe Vorentscheidung. Die einzige große Leverkusener Chance nach dem Wechsel vergab Eren Derdiyok (76.).
Die Gastgeber hatten in Allagui und Zdenek Pospech ihren besten Akteure. Bei Bayer gefielen allein Sidney Sam und trotz seines Patzers zum 0:1 auch Giefer.
Nach dem Spiel ist Fabian Giefer mit Verdacht auf eine schwere Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Giefer war in der 84. Minute mit dem eingewechselten Mainzer Eric-Maxim Choupo-Moting zusammengeprallt. (sid)