Essen. Das Bundesliga-Debüt von Stale Solbakken als Trainer des 1.FC Köln ging gründlich daneben. Liga-Neuling Augsburg wurde für seinen Kampf belohnt. Bremen siegte dank des Doppelpacks eines Rückkehrers, auch Hannover startete gut. Die Samstagsspiele.

1.FC Köln - VfL Wolfsburg 0:3 (0:1)

Das Debüt von Trainer Stale Solbakken in der Fußball-Bundesliga ist gründlich misslungen. Im ersten Spiel mit dem 1. FC Köln kassierte der erste norwegische Trainer an der Seitenlinie eines Bundesligisten eine verdiente 0:3 (0: 1)-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg und könnte gleich nach dem Saisonauftakt das unruhige Kölner Umfeld zu spüren bekommen.

Sein Gegenüber Felix Magath kann nach einer chaotischen Woche mit dem peinlichen Pokal-Aus beim Viertligisten RB Leipzig und der Absetzung von Kapitän Marcel Schäfer dagegen erst einmal durchatmen. Den Führungstreffer für die Niedersachsen erzielte ausgerechnet der frühere Kölner Patrick Helmes (17.), der von Magath überraschend den Vorzug vor dem aus Kaiserslautern gekommenen Srdjan Lakic erhalten hatte. In der 80. Minute sah Kölns Milivoje Novakovic die Gelb-Rote Karte wegen Meckerns. Schäfer (85. ) per direkt verwandeltem Eckball und erneut Helmes (90.+3) sorgten für den Endstand.

FC Augsburg - SC Freiburg 2:2 (0:0)

An seinem historischen ersten Tag in der Fußball-Bundesliga hat der FC Augsburg gleich seinen ersten Helden gefunden. Der zweifache Torschütze Sascha Mölders rettete dem bemühten, aber biederen Aufsteiger mit zwei Treffern ein 2:2 (0: 0) gegen den keineswegs überzeugenden SC Freiburg. Im ersten Punktspiel unter dem neuen Trainer Marcus Sorg missriet den erfahreneren Gästen nach ihrem Scheitern in der ersten DFB-Pokalrunde auch der Liga-Auftakt.

Nach einer ermüdenden ersten Halbzeit überschlugen sich nach der Pause bisweilen die Ereignisse. Erst brachte der bis dahin gut abgeschirmte Demba Papiss Cisse die harmlosen Freiburger in Führung (48.), dann erzielte Mölders per Kopf den ersten Treffer für Augsburg in der Bundesliga (54.). Der Jubel in der mit 30.403 Zuschauern nicht ausverkauften Arena war noch nicht verhallt, da hatte Cedrick Makiadi schon das 2:1 für Freiburg erzielt (55.). Torhüter Oliver Baumann rettete seiner Mannschaft zunächst den Vorsprung, als er einen Kopfball von Mölders reaktionsschnell an den Pfosten lenkte (73.), war beim Ausgleich (81.) dann aber chancenlos.

Werder Bremen - Kaiserslautern 2:0 (0:0)

Durchatmen an der Weser dank Markus Rosenberg: Eine Woche nach dem Pokal-Debakel beim Drittligisten 1. FC Heidenheim (1:2) hat Werder Bremen in der Bundesliga die Trendwende geschafft. Gegen den 1. FC Kaiserslautern setzte sich die Elf von Thomas Schaaf zum Saison-Auftakt verdient mit 2:0 (0:0) durch. Mann des Tages war Stürmer Rosenberg, der zunächst in der 60. Minute das 1:0 erzielte, nachdem Kevin Trapp im Tor der Gäste einen Schuss von Lukas Schmitz nach vorne hatte abprallen lassen. In der 81. Minute machte der Schwede dann mit seinem zweiten Treffer alles klar.

Es war Werders erster Auftaktsieg in der Bundesliga seit fünf Jahren. Und er war hochverdient. Werder zeigte vor 41.100 Zuschauern im Bremer Weserstadion eine spielerisch starke Leistung, vergab aber in der ersten Hälfte viele gute Möglichkeiten.

Hannover 96 - 1899 Hoffenheim 2:1 (2:1)

Dank Jubilar Jan Schlaudraff ist Europa-League-Teilnehmer Hannover 96 auch national ein erfolgreicher Ligastart gelungen. In seinem 100. Bundesligaspiel führte der Ex-Nationalspieler die Niedersachsen mit einer starken Leistung zu einem verdienten 2:1 (2:1)-Sieg. Für die Gäste mit ihrem neuen Trainer Holger Stanislawski war es die erste Niederlage in einem Bundesliga-Auftaktspiel.

Vor 40.315 Zuschauern in der Hannoveraner WM-Arena fielen alle drei Tore in der ersten Halbzeit und aus Standardsituationen. Schlaudraff traf für die Norddeutschen nach exakt einer Viertelstunde mit einem Freistoß aus 20 Metern. Allerdings protestierte Hoffenheim gegen die Anerkennung dieses Treffers, weil der Ball angeblich noch nicht freigegeben war.

180 Sekunden später gelang den Gästen der Ausgleich, Sejad Salihovic verwandelte einen Foulelfmeter (18.) sicher. Mohammed Abdellaoue war es vorbehalten, sein Team in der 30. Minute ebenfalls per Strafstoß wieder in Führung zu bringen, Schlaudraff war von Edson Braafheid zu Fall gebracht worden. (sid)