Berlin. Claudia Pechstein setzt sich heftig gegen die gegen sie erhobenen Dopinganschuldigungen zur Wehr. Die Eisschnellläuferin schrieb auf ihrer Website: "Ich habe nie gedopt!"
Die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat die gegen sie erhobenen Dopinganschuldigungen heftig dementiert. "Ich habe nicht gedopt!", schrieb Pechstein in einer 92-zeiligen Erklärung auf ihrer Website (www.claudia-pechstein.de) als Reaktion auf die gegen sie verhängte Zwei-Jahres-Sperre durch den Eislauf-Weltverband ISU wegen angeblichen Blutdopings.
"Weder in meinem Blut noch in meinem Urin wurde jemals eine verbotene Substanz gefunden. Die Erklärung dafür ist ganz einfach: Es wurde nie etwas gefunden, weil ich nie etwas Verbotenes genommen habe, mir nie Fremd- oder Eigenblut zugeführt habe, kurz: nie gedopt habe! So einfach ist das eigentlich!"
Pechstein kann sich Blutwerte nicht erklären
Pechstein verwies auf Gutachter, die die Meinung vertreten, dass der durch den Eislauf-Weltverband festgestellte erhöhte Retikulozytenwert "kein verlässlicher Dopingnachweis" sei, dennoch habe man ihre "Karriere zerstört und mich für zwei Jahre gesperrt". Weitergehende Untersuchungen auf mögliche Krankheiten oder Anomalien im Blut, die sie der ISU angeboten habe ("Die ISU hat dieses Angebot leider ignoriert"), will sie nun dennoch durchführen lassen: "Denn auch ich möchte nur zu gerne wissen, warum ich solche anormalen Blutwerte aufweisen kann, ohne mich gedopt zu haben."
Sie selbst werfe sich nur vor, sich auf einen "Kuhhandel" mit der ISU eingelassen zu haben. ""Wenn du dich krank meldest, dann werden wir die Öffentlichkeit nicht informieren. Und die ganze Angelegenheit kann in aller Ruhe geklärt werden" wurde mir vorgeschlagen, als mir in der Nacht zum 8. Februar 2009 die Nachricht der gemessenen erhöhten Retikulozytenwerte überbracht wurde", schrieb Pechstein mit Blick auf die Mehrkampf-WM im Februar in Hamar, die sie offiziell wegen einer Krankheit nach 2 von 4 Rennen abgebrochen hatte.
"Meine Angst, öffentlich des Dopings beschuldigt zu werden und die Hoffnung, die Angelegenheit ohne Aufsehen klären zu können, waren stärker als mein Verlangen, es heraus zu schreien, unschuldig des Dopings bezichtigt zu werden. Heute weiß ich, dass dies ein Fehler war. Ein Fehler vor allem deshalb, weil ich die Öffentlichkeit und meine Fans belogen habe. Dafür möchte ich mich entschuldigen", schrieb Pechstein.
Pechstein: "Verfahren eine unglaubliche Ungerechtigkeit"
Sie wolle nun das tun, was sie am besten könne: "kämpfen". "Das Unvorstellbare ist tatsächlich geschehen, das Schlimmste, was einem Sportler passieren kann. Ab jetzt kann es nur noch besser werden. Ab jetzt wird man meiner Sicht der Dinge Gehör schenken, wird die Wahrheit ans Licht kommen", schrieb Pechstein.
Für sie sei das Verfahren und das Urteil der ISU eine "unglaubliche Ungerechtigkeit, die man auf keinen Fall hinnehmen darf". Sie sei sich sicher, dass das der internationale Sportgerichtshof CAS, den sie anrufen wird, "die Sperre aufheben wird und ich in Vancouver 2010 die Chance bekommen werde, mir meinen Traum von einer 10. Olympiamedaille erfüllen zu können".