Dortmund. . Der BVB hat das 1:1 gegen den VfB Stuttgart weggesteckt: „Wir werden nicht nervös. In der nächsten Woche hauen wir Wolfsburg weg“, kündigte Kevin Großkreutz an. Auch Trainer Jürgen Klopp gab sich gelassen.
Der BVB hat das 1:1 gegen den VfB Stuttgart weggesteckt: „Wir werden nicht nervös. In der nächsten Woche hauen wir Wolfsburg weg“, kündigte Kevin Großkreutz an. Auch Trainer Jürgen Klopp gab sich gelassen.
Nein, der FC Bayern München berief am Sonntag keine Pressekonferenz ein, um Fußball-Deutschland über die endlich angelaufene Aufholjagd zu informieren. Um immerhin zwei Punkte hatte der Rekordmeister am 19. Spieltag der Fußball-Bundesliga den Rückstand auf Tabellenführer Borussia Dortmund verkürzt. Aber die Abteilung Attacke hielt sich an die Sonntagsruhe. „Es ist noch ein gewaltiger Rückstand“, gestand Philipp Lahm mit Blick auf die 14 Zähler Differenz zwischen Bayern und dem BVB. Mit diesem Abstand waren die Klubs letzte Woche in die Rückrunde gestartet. Inzwischen sind zwei weitere Spiele gespielt und der Tabellenzweite Leverkusen hat statt zehn jetzt elf Punkte Rückstand auf den BVB.
Auch bei Borussia Dortmund wollte den Ergebnis-Wackler, das 1:1 gegen den abstiegsbedrohten VfB Stuttgart, niemand überbewerten. „Wir haben einen kleinen Hieb bekommen. Aber wen das aus der Bahn wirft, der war nie in der Bahn“, sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp eher gelassen, sah aber eine arbeitsreiche Woche vor sich: „Wir haben genügend zu analysieren.“ Seine Mannschaft lag am Samstag in fast allen Statistiken (Ballbesitz, Torschüsse, Chancen, gewonnene Zweikämpfe) weit vorne. Nur im wichtigsten Zahlenwert, den erzielten Toren, war der VfB Stuttgart auf Augenhöhe.
Spielzug des Monats
Fast über die gesamten 90 Minuten hatten die Dortmunder den 80 720 Fans im Signal Iduna Park viel Freude bereitet und sich als dominanter Gastgeber präsentiert. Allerdings war schon fast Halbzeitpause, als die Borussen ihre Übergelegenheit endlich in Zählbares ummünzten. Am Ende einer Pass-Serie von Mats Hummels, Nuri Sahin und Kevin Großkreutz landete der Ball beim Torschützen Mario Götze. Würde die ARD-Sportschau neben dem Tor des Monats auch den Spielzug des Monats wählen, der BVB wäre mit diesem 1:0 in der 43. Minute sicherer Sieger im Januar.
Vorher wie nachher zeigten die Borussen weitere schöne Spielzüge und hatten zahlreiche Torchancen. Aber sie nutzten sie nicht. Besonders unglücklich agierte Robert Lewandowski, der in der 57. Minute frei stehend aus elf Metern am Tor vorbeischoss. „Wir wollten es zu schön machen und haben es versäumt, den Sack zuzumachen“, haderte Nuri Sahin. „Wir haben versucht, den Ball ins Tor zu tragen. Das kannst du im Training machen, aber das hier ist Bundesliga“, wurde Roman Weidenfeller deutlich. Die Strafe gab’s von Pavel Pogrebnyak, der das 1:1 (84.) erzielte. Es war der Abschluss des schönsten VfB-Spielzugs, bei dem die Gäste die aufgerückten Gastgeber überfielen. „Es ist unnötig, dass wir kurz vor Schluss ausgekontert werden. Das war zu viel Spielerei nach vorne und zu wenig Denken nach hinten“, kritisierte Mats Hummels.
Es war indes nicht das erste Mal, dass der BVB, der bislang in dieser Saison noch nie eine Führung verspielt hatte, gute Chancen vergab und seine Überlegenheit nicht im Endergebnis darstellen konnte. Im Herbst, in einer Sieglos-Serie gegen Paris, Hoffenheim und Offenbach, lag die Quote bei der Torchancen-Verwertung noch weit unter dem aktuelen Wert. Die Dortmunder blieben aber damals tiefenentspannt und feierten sieben Liga-Siege in Serie, bei denen vor allem Lucas Barrios traf. Der Stürmer, der als Folge einer Erkrankung noch Trainingsrückstand hat, war Samstag nur Ersatz. Kommende Woche, beim VfL Wolfsburg, wird er wieder in der Startelf stehen. Bis dahin wird intensiv analysiert und trainiert. „Hier wird keiner nervös. Nächste Woche hauen wir Wolfsburg weg“, kündigte Kevin Großkreutz bekannt selbstbewusst an.