Jonköping. . Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat die Chance auf das WM-Halbfinale in Schweden gewahrt. Das Team von Trainer Heiner Brand besiegte den Olympiazweiten Island mit 27:24.

Deutschlands WM-Handballer können’s doch noch! Zum Auftakt der Hauptrunde zeigten sie am Samstagabend in Jönköping ihre mit Abstand beste Leistung des Turniers und besiegten den Olympia-Zweiten Island am Ende sicher mit 27:24 (15:13). Nach der durchwachsenen Vorrunde mit den Niederlagen gegen Spanien und Frankreich gelang ihnen damit der erste Erfolg gegen ein echtes internationales Spitzenteam.

Für die ausstehenden Begegnungen gegen Ungarn (Montag, 18.30 Uhr) und Norwegen (Dienstag, 16.15 Uhr) haben sie neues Selbstbewusstsein getankt. Das blitzte gestern zum Beispiel aus den Augen von Rückraumspieler Michael Haaß. „Die Frage war ja nicht, ob wir überhaupt etwas können. Die Frage war, ob wir’s hier bei dieser WM auf die Platte bringen“, sagte er, „Gottseidank hat’s jetzt endlich mal richtig geklappt.“

Horst Bredemeier, Vizepräsident des Deutschen Handball-Bundes, konnte schon bei der letzten Auszeit des deutschen Teams nach 58:10 Minuten die Hände zu Siegerfäusten ballen. Beim Stand von 26:22 war die Partie da bereits gelaufen. Zuvor hatten die deutschen Handballer ihre Fans allerdings wieder auf die Folter gespannt. Schon nach wenigen Minuten waren sie zwar in Führung und hatten ihren Vorsprung auf zeitweise fünf Tore ausgebaut, doch als die Isländer in der 42. Spielminute zum 18:18 ausglichen, wurden wieder Erinnerungen an die chaotische Schlussphase gegen spanien wach. Es waren vor allem zwei Spieler, die eine Wiederholung des Alptraums aus der Vorrunde verhinderten: Im Tor wuchs Silvio Heinevetter in dieser kritischen Phase über sich hinaus, und vorne warf der gerade eingewechselte Holger Glandorf ein Tor nach dem anderen. Der Lemgoer Rückraum-Schütze erzielte die deutschen Treffer Nr. 19, 21, 22 und 23 – und plötzlich lag sein Team wieder mit vier Toren in Führung.

„So macht Handball richtig Spaß“, strahlte Glandorf hinterher. Und mit dieser Meinung war er nicht alleine.