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Ausgerechnet Dietmar Hopp kritisiert das Finanzgebaren des eigenen Klubs TSG Hoffenheim. Hopp als Dämon des Geldes zu verteufeln, ist falsch. Ein Kommentar.
Manch einer mag Uli Hoeneß nicht, einige stoßen sich an der Person Felix Magath – und gewiss nervt nicht wenige auch die extrovertierte Art eines Jürgen Klopp. Weitgehend einig aber ist sich der gemeine Fußball-Fan nur in einer Bewertung: Eine Person wie Dietmar Hopp hat im Fußball nichts verloren.
Das Wirken von Dietmar Hopp und des Klubs TSG Hoffenheim ist den meisten Fußball-Fans suspekt, sie verteufeln Hopp als vermeintliches Symbol für die unumschränkte Macht des Kapitals und gekauften Erfolg.
Es ist eine hübsche Pointe, dass nun ausgerechnet Hopp das Finanzgebaren des eigenen Klubs kritisiert. Er sei „kein Abramowitsch“, hatte Hopp stets betont und klargestellt, dass er nicht bereit sei, den Klub aus seiner Privatschatulle dauerhaft zu subventionieren. Der Verein solle auf eigenen Beinen stehen und, so der Kaufmann Hopp, alsbald schwarze Zahlen schreiben.
Damit wäre Hoffenheim ein ganzes Stück weiter als viele andere Bundesligisten. Andernorts, wie früher in Leverkusen und heutzutage in Wolfsburg, alimentieren Weltkonzerne die Klubs – ohne Rücksicht auf Verluste. Und so mancher Klub schiebt seit langem einen Berg an Verbindlichkeiten vor sich her – ohne, dass es einen Fan-Aufstand gäbe.
Das mag man gut oder schlecht finden. Aber Dietmar Hopp als Dämon des Geldes zu verteufeln, ist ganz sicher falsch.