Essen. .

Die TSG Hoffenheim hätte sich nicht sauber, sondern rein von ihrem Trainer trennen können.Stattdessen hat Mäzen Dietmar Hopp eingegriffen. Und sich selbst der Kritik ausgesetzt. Ein Kommentar.

Die TSG Hoffenheim hätte sich nicht sauber, sondern rein von ihrem Trainer trennen können. Ralf Rangnick wollte Wachstum, er wollte zumindest in nicht allzu ferner Zukunft mit großen Spielern Großes erreichen. Der Klub dagegen verortet sich in der Bundesligalandschaft auf mittlerer Höhe. Das, was im Fußball so gern Philosophie genannt wird, stimmte bei Trainer und Arbeitgeber demnach nicht mehr überein. Gibt es einen ehrbareren Grund, eine Scheidung in Einvernehmen herbeizuführen?

Dietmar Hopp, Hoffenheims sponsernder Milliardär, fühlte sich aber von Rangnick angenervt. Und abreagiert hat der Milliardär diese offensichtlich schlimm wallenden negativen Emotionen gegenüber dem Trainer dadurch, dass er das Heft beim Wechsel von Luiz Gustavo zu den Bayern in die Hand genommen hat. Nur: Amtlos, was auch bedeutet: keinem Kontrollgremium Rechenschaft schuldig, hätte er das nicht tun dürfen. Das machte wieder offensichtlich, was natürlich auch vorher schon bekannt war.

Hopp ist der Allmächtige Hoffenheims. Das wurde nur von der Deutschen Fußball-Liga trotz der Existenz der 50+1-Regel, die besagt, dass Vereine den Vereinen gehören müssen, nicht als Regelverstoß geahndet. Doch welche Folgen sind denn vorstellbar, wenn die Alleinherrschaft sich als Modell durchsetzt? Beim seriösen Förderer Hopp zuckte das Ego einmal zu heftig. Beim nächsten Mega-Reichen mit Klubübernahmetrieb zuckt das Ego vielleicht wie das Licht in der Diskokugel. Es wird also Zeit, dass die DFL die Sache nach dem eigenen Regelwerk regelt.