Mäzen Dietmar Hopp vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim sieht der Überprüfung seiner Rolle beim Transfer des Brasilianers Luiz Gustavo zu Rekordmeister Bayern München durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) gelassen entgegen. "Wir haben die Regel nicht umgangen", sagte Hopp dem kicker.

Gegen Hopp steht der Vorwurf im Raum, beim Transfer von Gustavo ohne operatives Mandat entscheidend mitgewirkt zu haben. Hopp war gemeinsam mit 1899-Manager Ernst Tanner zu Vertragsverhandlungen nach München gereist und hatte den Transfer von Gustavo zu den Bayern für 17 Millionen Euro perfekt gemacht.

Hopp wehrt sich gegen den Eindruck, dass er gegen Liga-Statuten verstoßen habe. Er habe nur aufgrund der Bitte der Bayern an den Verhandlungen teilgenommen. Zudem rechtfertige sein Status beim Klub die Teilnahme an den Gesprächen. "Bayern hatte sich das gewünscht. Deshalb habe ich es gemacht. In enger Abstimmung mit der Geschäftsführung und den Gesellschaftern, denen ich angehöre. Und natürlich der Hauptperson, Manager Ernst Tanner", sagte der Milliardär.

"TSG soll auf eigenen Füßen stehen"

Den Verkauf Gustavos, der ohne Einbindung von Ex-Trainer Ralf Rangnick durchgeführt wurde und der daraufhin zur Trennung von Rangnick führte, sieht Hopp als einen weiteren Schritt zur Unabhängigkeit des Klubs von seiner finanziellen Unterstützung. "Es war immer und bleibt mein Ziel, dass die TSG eines Tages auf eigenen Füßen steht", sagte der 70-Jährige, der beteuerte, dass der Transfererlös beim Verein bleibe.

Hopp sieht die Eigenständigkeit des Klubs vor allem hinsichtlich der neuen Finanz-Regeln der Europäischen Fußball-Union (UEFA) als zwingend notwendig an. "Mir geht es allein darum, Hoffenheim zu stabilisieren, auf einen Kurs zu bringen, dass wir keine Probleme bekommen mit den Financial-Fairplay-Regeln der UEFA. Es wäre fahrlässig, sich darauf nicht einzustellen", erklärte der Mäzen: "Sobald diese Regel greift, werden viele Vereine Probleme bekommen, die noch gar nicht daran denken. Wobei ich die Probleme vor allem im Ausland sehe, denn in Deutschland sind die Klubs seriös finanziert."

Die ab 2012 geltende UEFA-Regel sieht vor, dass ein Klub innerhalb von drei Jahren höchstens 45 Millionen Euro Verlust machen darf. Zuwendungen von einem Mäzen, der rote Zahlen ausgleicht, sollen allerdings weiterhin möglich sein.