Herzogenaurach. Beim Quartier der Nationalmannschaft in Herzogenaurach hatte selbst die Freizeit ernüchternde Begleiterscheinungen. Eine Kolumne.
Wenn ein Turnier vorzeitig endet, dann geht es in der Regel sehr schnell. Am Dienstag schied die deutsche Mannschaft im Londoner Wembley-Stadion aus, in der Nacht war sie schon zurück in Herzogenaurach, am Mittwoch zerstreuten sich die Spieler in alle Richtungen.
Bei uns ging es nicht ganz so schnell, wir hatten ja keinen Charterflug und kamen erst im Laufe des Mittwochnachmittags zurück ins EM-Quartier, das in unserem Fall nicht in Herzogenaurach, sondern in Erlangen liegt. Das ist nur eine Viertelstunde von Herzogenaurach entfernt, aber deutlich schöner. Sagen zumindest alle, die in Erlangen wohnen, und das sind deutlich mehr als in Herzogenaurach – und daran ändert sich auch nichts, wenn die Nationalmannschaft einfällt, so groß ist deren Betreuerstab ja nun auch wieder nicht.
Quartier in der Studentenstadt
Den Mittwoch haben wir noch genutzt, um das Turnier-Aus journalistisch aufzuarbeiten, und am Donnerstag hieß es auch für uns: Abschied nehmen von dem Ort, der für gut drei Wochen unser Zuhause war. Ein bisschen Wehmut schwingt da schon mit, Erlangen ist sehr schön und hat als Studentenstadt eine wirklich nette Atmosphäre. Andererseits fühlt man sich schon sehr oft sehr alt, wenn man beispielsweise in einen Biergarten geht und das Gefühl hat, den Altersschnitt dort mal eben verdoppelt zu haben.
Das immerhin kann mir beim nächsten Turnier nicht passieren. Katar hat zwar auch eine recht junge Bevölkerung – aber dafür keine Biergärten.