Seefeld. Zwei Rückkehrer demonstrieren früh, wie wichtig sie für die Mannschaft werden können. Löw überrascht mit Grundlagentraining.

Joachim Löw hält Wort. „Wir müssen die Defensive grundlegend behandeln in Theorie und Praxis“, hat er mittags verkündet. „Da geht es um Kompaktheit und darum, Eins-gegen-eins-Situationen richtig zu lösen. Wir müssen das Zweikampfverhalten schulen.“

Und als die Nationalspieler sich im Trainingslager in Seefeld um 16.30 Uhr zum Training versammeln, wird tatsächlich an den Grundlagen des Fußballspiels gearbeitet, werden Zweikämpfe geübt. Erst eins gegen eins, dann zwei gegen zwei. Immer wieder greift Löw korrigierend ein, demonstriert, wie er sich das Abwehrverhalten vorstellt, macht vor, wie sich die Verteidiger aufzustellen haben. Wenn im ersten Spiel am 15. Juni Kylian Mbappé und die übrigen französischen Angreifer im Höchsttempo auf Löws Abwehrspieler zulaufen, dann sollen diese vorbereitet sein.

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Eine Schlüsselrolle wird dabei Mats Hummels zukommen. Als es erstmals in eine größere Spielform geht, in ein Trainingsspiel zehn gegen zehn, fällt sofort die Präsenz des Innenverteidigers auf, der mit seiner Routine viele Bälle abläuft, Lücken schließt und Zweikämpfe gewinnt.

DFB gewährt Zuschauern freie Sicht

Ebenso auffällig: Thoams Müller, der in der gleichen Mannschaft, aber natürlich weiter vorne agiert – und der die Mitspieler pausenlos antreibt, ins Pressing zu gehen, der selbst auch stets in höchstem Tempo den Gegner anläuft. Außerdem findet er immer wieder Lücken, wo eigentlich keine sind. Die Rückkehrer Hummels und Müller tun der Mannschaft schon in den ersten Einheiten gut mit ihrer Spielweise – und mit ihren klaren Kommandos auf und neben dem Platz.

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Davon können sich am Olympiagelände in Seefeld auch viele Zaungäste ein Bild machen. Eigentlich soll denen auf dem Hügel auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Sicht versperrt sein durch weiße Planen. Als sich aber immer mehr Menschen vor dem Zaun und damit direkt am Hang zur Straße sammeln, entscheidet der Tourismuschef Elias Walser in Absprache mit dem DFB: Die Planen kommen weg, für die Zuschauer gibt es hinter dem Zaun freie Sicht – damit niemand auf die Straße fällt.

So gibt es freie Sicht auf die Einheit der Nationalmannschaft – und die Zuschauer können sich selbst ein Bild machen, wer den Zweikampf schon beherrscht – und wer noch Nachholbedarf hat.