Berlin. Dank Erling Haaland hat der BVB einen wichtigen Auswärtssieg in der Bundesliga eingefahren. Der Norweger erzielte gegen Hertha vier Tore.

Es geht doch, werden sich die Dortmunder nach 47 Minuten gedacht haben. Nachdem im Spiel des BVB lange Zeit gar nichts funktionierte, leitete ein tollte Kombination von Marco Reus und Emre Can das Tor zum 1:1-Ausgleich ein. So mustergültig, dass Torjäger Erling Haaland aus kurzer Entfernung nur noch ins leere Tor einschieben musste.

Mehr News und Hintergründe zu Borussia Dortmund:

Auch interessant

Es sollte der Auftakt sein zu einer fulminanten zweiten Halbzeit, in der die Dortmunder in der Fußball-Bundesliga aus einem 0:1-Rückstand einen 5:2-Sieg machten. Eine, die noch lange in Erinnerung bleiben wird. Zu verdanken hatten das die Borussen vor allem dem norwegischen Nationalspieler Haaland, der vier der fünf BVB-Treffer erzielen konnte. Drei davon innerhalb von nur 15 Minuten.

BVB: Dahoud und Can sind neu dabei

Mit einem solchen Feuerwerk war in der ersten Halbzeit nicht zu rechnen, denn da lief bei Schwarz-gelb fast gar nichts zusammen. Viel zu fehlerbehaftet und ideenlos war das Spiel des BVB. Vor allem Thomas Meunier, der im 3-4-2-1-System von Trainer Lucien Favre den rechten Flügel beackerte und Julian Brandt fanden ganz schlecht ins Spiel. Der deutsche Nationalspieler war einer von drei frischen Spielern im Vergleich zur Niederlage gegen den FC Bayern vor zwei Wochen. Auch Mahmoud Dahoud und Emre Can waren neu dabei.

Auch interessant

Dortmunder Fehler waren es, die die Gastgeber aus Berlin immer wieder zu Chancen eingeladen haben. So etwa nach 22. Minuten als ein Schuss von Torjäger Matheus Cunha erst im allerletzten Moment geblockt werden konnte.

Hertha-Führung gegen den BVB ist verdient

Bessere machte es der 21-jährige Brasilianer in Diensten der Hertha nur elf Minuten später. Von seinem Sturmpartner Dodi Lukebakio freigespielt, schloss er aus rund 20 Meter ab und traf sehenswert zur 1:0-Führung. Und das verdient, denn vom BVB war in der Offensive bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts zu sehen.

Erstmals wirklich gefährlich wurde der BVB in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs. Nach sehenswertem Doppelpass zwischen Brandt und dem Raphael Guerreiro auf dem linken Flügel wurde Haaland rund fünf Meter vor dem Hertha-Tor freigespielt. Irgendwie schafften es die Verteidiger jedoch, die norwegische Naturgewalt abzudrängen.

BVB: Haaland nutzt Vorlage von Brandt

Diese Aktion allerdings stellte einen Wendepunkt im Spiel dar. Denn im zweiten Durchgang zeigten die Dortmunder ein komplett anderes Gesicht. Die Kombinationen der Schwarz-gelben hatten plötzlich Tempo und Präzision – und das stellte die Berliner vor große Probleme.

Auch interessant

So dauerte es nach dem Wiederanpfiff nur zwei Minuten bis Haaland zum Ausgleich treffen konnte. Nur zwei Minuten später legte der Dortmunder Top-Stürmer nach Vorlage von Julian Brandt zum 2:1 nach. Doch damit nicht genug: In Minute 62. machte Haaland den lupenreinen Hattrick mit seinem dritten Treffer perfekt.

Guerreiro entscheidet Spiel für den BVB

Für die Berliner kam es nach dem 1:3-Rückstand sogar noch dicker. Nach Hereingabe von Thomas Meunier stocherte Raphael Guerreiro noch zum 4:1 ein (70) – die endgültige Entscheidung. Daran änderte auch ein weiterer Treffer von Herthas Cunha nichts. Per Foulelfmeter traf er zum 2:4 (79.) und betrieb damit nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Es schien allerdings, als wollte Haaland höchstpersönlich dieses Gegentor bestrafen, denn nur wenige Sekunden später erzielte der Norweger sein viertes Tor. Es sollte sein erster Viererpack in der Bundesliga sein. Nach acht Saisonspielen steht er damit bei zehn Saisontoren – eine Quote, die unterstreicht, dass er schon mit 20 Jahren zu den besten Stürmern Europas zählt.

Auch interessant

Eines Tages auf dieses Level zu kommen, hofft auch Youssoufa Moukoko. Nachdem in der abgelaufenen Woche reichlich über den gerade 16-Jährigen gesprochen wurde, durfte er am Samstag tatsächlich noch sein Debüt feiern. Kurz vor Schluss kam er für Matchwinner Haaland – und schrieb damit Geschichte. Mit 16 Jahren und einem Tag ist er der jüngste Bundesligaprofi der Geschichte. Für den BVB das i-Tüpfelchen nach einem gelungen Abend.