Essen. Die EM 2021 beginnt. Das DFB-Team muss in der Vorrunde schwierige Aufgaben lösen. Alles Wichtige zum Turnier aus deutscher Sicht.
Wenige Tage noch, dann geht es endlich los. Die Fußball-EM 2021 startet. Schon jetzt ist klar: Das Turnier ist in vielen Facetten anders als alle vorangegangenen Welt- und Europameisterschaften. Einerseits, weil es aufgrund der Coronavirus-Pandemie um ein Jahr von Sommer 2020 auf den Sommer dieses Jahres verschoben worden ist. Andererseits, weil die EM 2021 erstmals in ganz Europa ausgetragen wird.
In elf Städten wird das Turnier, das am 11. Juni mit dem Spiel zwischen Italien und der Schweiz in Rom offiziell eröffnet wird, ausgetragen. Gespielt wird dabei in Italien, Aserbaidschan, Russland, Dänemark, der Niederlande, Rumänien, England, Schottland, Spanien, Deutschland und Ungarn.
DFB-Kader: 26 Spieler für die EM nominiert – einige Stars fehlen im Trainingslager
Für die deutsche Nationalmannschaft ist allerdings erst einmal nur der Spielort München wichtig, denn dort wird das DFB-Team all seine drei Gruppenspiele austragen. Am 15. Juni wird das Turnier für den dreimaligen Europameister mit dem Spiel gegen Frankreich beginnen.
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Und genau auf diesen Tag arbeitet der gesamte DFB seit Ende Mai in Seefeld in Tirol akribisch hin. Seit 28.05 hat sich ein Großteil des deutschen Kaders vor malerischem Alpenpanorama zusammengefunden, um sich in einem großen Trainingslager auf das Turnier vorzubereiten.
Doch nicht alle Stars des DFB sind schon wieder unter den Fittichen des scheidenden Bundestrainers Joachim Löw. Erst 22 der 26 Spieler sind mit dem Team in Österreich. Noch fehlen dem Weltmeistercoach von 2014 die vier Spieler, die am Samstagabend im Champions-League-Finale in Porto im Einsatz waren. Die drei Chelsea-Profis Kai Havertz, Timo Werner und Antonio Rüdiger sogar ziemlich erfolgreich.
Anfangs waren auch Toni Kroos (Real Madrid) nach Corona-Erkrankung und der am Oberschenkel verletzte Leon Goretzka nicht mit im Trainingslager. Seit Dienstag allerdings ist das Duo in Seefeld bei der Mannschaft. Kroos trainierte schon mit der Mannschaft, Goretzka noch nicht.
Doch schlecht ist die Stimmung im deutschen Lager trotzdem nicht. Großen Anteil daran hat auch Rückkehrer Thomas Müller. Erstmals seit Ende des Jahres 2018 steht der 31 Jahre alte Offensivspieler des FC Bayern wieder im DFB-Kader. Gleiches gilt für Innenverteidiger von Mats Hummels (32) von Borussia Dortmund.
Weitere Meldungen rund um Mats Hummels, Thomas Müller und den EM-Kader:
- DFB im EM-Trainingslager: Radio Müller sendet schon wieder
- DFB: So reagieren Hummels, Müller, Volland und Co. auf die EM-Nominierung
- Kommentar zum deutschen EM-Kader: Bundestrainer Löw war bei der Nominierung konsequent wie nie
- Joachim Löws Personalsorgen: Hoffnung auf DFB-Trio bei EM-Start
Dass die beiden Routiniers Hummels (70 Länderspiele) und Müller (100 Länderspiele) nach ihrer Ausbootung nun doch wieder zum EM-Aufgebot zählten, war nach zuletzt sehr starken Leistungen des Duos in der Bundesliga keine große Überraschung mehr. Für etwas Verwunderung sorgte hingegen, dass Bundestrainer Löw bei seinem letzten großen Turnier etwa auf Christian Günter vom SC Freiburg und Kevin Volland von der AS Monaco setzt.
26 Profis: Der DFB-Kader für die EM 2021 in der Übersicht:
- Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt), Bernd Leno (FC Arsenal)
- Abwehr: Antonio Rüdiger (FC Chelsea), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Niklas Süle (Bayern München), Emre Can (Borussia Dortmund), Lukas Klostermann (RB Leipzig), Robin Gosens (Atalanta Bergamo), Robin Koch (Leeds United), Christian Günter (SC Freiburg), Marcel Halstenberg (RB Leipzig)
- Mittelfeld/Angriff: Joshua Kimmich (Bayern München), Ilkay Gündogan (Manchester City), Serge Gnabry (Bayern München), Kai Havertz (FC Chelsea), Toni Kroos (Real Madrid), Leon Goretzka (Bayern München), Timo Werner (FC Chelsea), Thomas Müller (Bayern München), Leroy Sane (Bayern München), Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach), Jamal Musiala (Bayern München), Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach), Kevin Volland (AS Monaco)
DFB-Gruppe bei der EM 2021: Das sind die deutschen Gegner
- Frankreich: Hier geht es zum Kader der Franzosen
- Portugal: Hier geht es zum Kader der Portugiesen
- Ungarn: Hier geht es zum Kader der Ungarn
Das Losglück war in den vergangenen Jahrzehnten bei großen Turnieren stets ein treuer Gefährte der deutschen Nationalmannschaft. Stets erwischte das DFB-Team bei Welt- und Europameisterschaften in der Vergangenheit eine vermeintlich leichte Gruppe. Bei der EM 2021 allerdings wurde Deutschland von diesem alten Freund im Stich gelassen.
Bei dieser EM wartet auf Deutschland nicht weniger als eine echte Todesgruppe. Denn neben dem krassen Außenseiter Ungarn steht mit Portugal der amtierende Europameister sowie mit Frankreich der amtierende Weltmeister in der deutschen Gruppe.
Unter die ersten zwei Plätze der Gruppe F zu kommen, wird für die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw keineswegs einfach. Nach dem peinlichen Abschneiden bei der WM 2018 in Russland ist auch in diesem Jahr ein Aus in der Vorrunde keinesfalls unmöglich.
Doch es gibt Hoffnung: Denn seit dem EM-Turnier 2016 qualifizieren sich bekanntlich auch die vier besten Gruppendritten (insgesamt sechs Gruppen) für das Achtelfinale. Heißt: Selbst wenn Deutschland hinter Portugal und Frankreich landen sollte, wäre ein gutes Turnier noch möglich. Und: Sollte das DFB-Team die Todesgruppe entgegen der Erwartungen vieler Kritiker mit guten Ergebnissen überstehen, könnte es der Mannschaft einen Schub für den Rest des Turniers geben. Setzt sich Deutschland in der Gruppenphase gegen Frankreich und Portugal durch, ist für die Löw-Elf bei der EM 2021 definitiv sogar der Titel möglich.
Weitere Informationen zur deutschen EM-Gruppe und den Gegnern:
- EM 2021: So schätzten DFB-Legenden die deutsche Gruppe ein
- Bundestrainer Löw über EM-Auslosung: "Die Hammergruppe schlechthin"
- Löw: DFB-Team gehört "nicht zu den EM-Favoriten"
DFB-Spielplan bei der EM 2021 in Gruppe F
Wie bereits erwähnt, bekommt es das DFB-Team bei der EM 2021 mit Frankreich, Portugal und Ungarn zu tun. Alle Spiele der Deutschen werden in München ausgetragen. Der komplette DFB-Spielplan in der Vorrunde:
- Dienstag, 15.06., 21.00 Uhr: Deutschland – Frankreich in München
- Samstag, 19.06., 18.00 Uhr: Deutschland – Portugal in München
- Mittwoch, 23.06, 21.00 Uhr: Deutschland - Ungarn in München
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Nach aktuellen Planungen der Uefa sollen alle Spiele der EM 2021 vor Zuschauern ausgetragen werden. Trotz anhaltender Coronavirus-Pandemie und zum Teil hohen Inzidenzzahlen in den Gastgeberstädten soll es keine Geisterspiele mehr geben. Auch für die Spiele der deutschen Nationalmannschaft in München sollen nach derzeitigem Stand Zuschauer zugelassen werden.
EM 2021: Sind noch Tickets für die DFB-Spiele in München erhältlich?
Aktuell plant die Uefa mit 14.500 Zuschauern für die Spiele in München – dank speziellem Hygiene- und Sicherheitskonzept. Da Deutschland all seine drei Gruppenspiele in der bayrischen Metropole austragen wird, hat dies auch direkten Einfluss auf die deutsche Nationalmannschaft.
Dass wirklich 14.500 Zuschauer bei den Spielen Deutschland gegen Frankreich, Deutschland gegen Portugal und Deutschland gegen Ungarn in der Allianz Arena dabei sein dürfen, ist allerdings noch nicht sicher. Sowohl die bayrische Landesregierung mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als auch die Uefa hoffen auf Zuschauer. Eine Garantie dafür konnte allerdings nicht ausgesprochen werden. All das hängt an den Corona-Zahlen in der Stadt.
- Am Donnerstag (10.06.) lag der 7-Tage-Inzidenzwert für München bei 18,7 (hier gibt es die aktuellen Corona-Zahlen)
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Tickets für die EM-Spiele in Deutschland sind auf dem Markt schon längst nicht mehr erhältlich. An die begehrten Eintrittskarten konnten Fans nur mit Bewerbung kommen. Die erste Bewerbungsphase für das Turnier lief nur bis zum 12. Juli 2019, die zweite Bewerbungsphase lief vom 4. bis 18. Dezember.
Aber: Zum damaligen Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, dass die Coronavirus-Pandemie die Welt auf den Kopf stellen wird. Heißt: Ein Großteil der Tickets musste zurückgerufen werden. Denn statt 75.000 Zuschauern dürfen nun wahrscheinlich nur 14.500 Fans in die Arena. Wer nun ins Stadion durfte, wurde ebenfalls gelost.