Essen. Die Tour de France hat die ersten beiden Etappen absolviert. Dabei kam es bereits zu vielen Stürzen. Das hat verschiedene Gründe.
Schon auf den ersten Kilometern der Tour de France 2020 offenbart sich die brutale Realität des Radsports. Die Bilder zeigen die besondere Faszination dieser Sportart und zeugen doch gleichzeitig von dem Dilemma, in dem das prestigeträchtigste Rennen der Welt in diesem Jahr steckt. Denn die Tour de France ist zum Ankommen verdammt.
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Um zwei Monate wurde die Frankreich-Rundfahrt verschoben, um die Austragung in diesem verflixten Corona-Jahr zu retten. Nun findet sie statt, obwohl in vielen Regionen die Kurven der Infektionszahlen so aussehen wie das Streckenprofil einer Bergetappe – nur ohne Abfahrt. Die Tour ist nicht nur der Stolz der Grande Nation, sie musste auch rollen, weil Sport, Politik und Öffentlichkeit in diesen finsteren Zeiten positive Botschaften brauchen: 176 Radprofis fahren über 3000 Kilometer weit durch 32 Départements eines Landes, das sich gegen eine zweite Pandemiewelle stemmt. Wir schaffen das, heißt diese Botschaft.
Wetter lässt Tour de France zur Rutschpartie werden
So wie das Coronavirus als Naturgewalt über die Welt hereinbrach, hat das Wetter die Tour in Frustration gestürzt. Regen verwandelte die Strecke in eine Rutschbahn. Zahlreiche Fahrer ließen ihre Haut auf dem Asphalt. Manche sahen im Ziel aus wie nach einer üblen Kneipenschlägerei. Für einige Profis könnte die Tour, für die sie in diesem Jahr alles gaben, schon vorbei sein.
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Es ist keine neue Erkenntnis, dass bei der Tour kompromisslos um den Sieg gefahren wird. Immer wieder stehen auch die Organisatoren wegen der Streckenführung in der Kritik. Dieser Spagat, die Profis mit größtmöglicher Geschwindigkeit durch enge Kurven zu schicken, um der Welt ein Spektakel zu bescheren, hat die Tour schon immer geprägt.
Profis bei der Tour de France stehen unter Druck
Doch diese Rundfahrt, die schon an Tag zwei in die Berge führte, könnte brutal werden. Vielen Profis fehlt es nach der Zwangspause an Wettkampfpraxis. Der Druck, beim womöglich einzigen Saisonhöhepunkt in diesem Jahr Preisgelder und Sponsorenverträge zu ergattern, ist immens. Davon zeugt der schmerzhafte Auftakt der Tour de France 2020, dessen härtester Gegner noch gar nicht eingegriffen hat: das Virus.