Essen. Emanuel Buchmann vom Team Bora-hansgrohe wollte bei der Tour de France auf das Podium fahren. Doch ihm kam ein Sturz dazwischen. Wie gut ist er?

Emanuel Buchmann würde deutlich optimistischer zur Tour de France fahren, wenn sich die Organisatoren der Dauphiné-Rundfahrt für eine weniger riskante Streckenführung entschieden hätten. „Rund um Megéve gibt es sehr viele Straßen. Da hätte man auch eine andere nehmen können“, ärgert sich der Radprofi vom Team Bora-hansgrohe. Sie wählten eine gefährlichere – und auf der kam Deutschlands bester Rundfahrer vor zwei Wochen zu Fall. Die gute Form, als er hinter Topfavorit Primoz Roglic (Jumbo-Visma) der Stärkste war? Vielleicht dahin. So startet Buchmann am Samstag in Nizza mit Prellungen und „ein paar Fragezeichen“ in die Frankreich-Rundfahrt.

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Der 27-Jährige galt als aussichtsreicher Kandidat auf den ersten Podiumsplatz für einen deutschen Fahrer in Paris seit Andreas Klöden im Jahr 2006. Im vergangenen Jahr war die perfekte Rennplanung noch der große Trumpf des Ravensburgers, die ihn bis auf Rang vier brachte. Das ist diesmal anders. Er hat ein paar Trainingstage verloren. Und schon bei der zweiten Etappe geht es in die Berge. „Es gibt keine Zeit zum Einrollen“, sagt er.

Die anderen Favoriten: Roglic, Bernal und Pinot

Die haben Roglic, Vorjahressieger Egan Bernal (Ineos) oder der Franzose Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) ebenfalls nicht. Auch ihre Vorbereitung lief holprig, teils mit Verletzungen. Die einstigen Dominatoren Christopher Froome und Geraint Thomas (beide Ineos) sowie der Vorjahresdritte Steven Kruijswijk (Jumbo-Visma) fehlen. Wenn nicht jetzt, wann dann also? „ Das Podium als Ziel auszugeben, wäre schwierig“, sagte Buchmann mit Blick auf den Sturz zurückhaltend.

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Ein paar Tage zuvor klang er noch optimistischer: „Mal schauen, vielleicht geht ja alles gut aus und ich erhole mich schnell.“ Wie schon 2019 wird der Schlüssel zum Erfolg die Konstanz sein. Buchmann erlebte keinen großen Einbruch, hielt über drei Wochen mit den Besten mit. Und blieb sturzfrei.