Nintendos Wii ist keine Konsole für Shooter. Sega holt zusammen mit Enwickler High Voltage bei “Conduit 2“ zwar grafisch das Optimum aus der Wii raus, doch die Steuerung ist nervig. Allein die augenzwinkernd erzählte Sci-Fi-Geschichte sorgt für Spaß.

Ego-Shooter auf der Wii sind eher eine Seltenheit. Die Gründe sind einfach: Technisch kann Nintendos Konsole nicht mit den anderen Plattformen konkurrieren, obendrein ist die Tauglichkeit der Wii-Controller für das Genre umstritten: Auf dem PC wird mit Tastatur und Maus gesteuert und gefeuert. Xbox-360- und PS3-Besitzer wiederum nutzen die beiden Analog-Sticks, um den Action-Helden in Gang zu bringen. Etwas kniffliger gestaltet sich die Handhabe mit Wiimote und Nunchuk-Anhang: Hier gibt's zur Bestimmung der Lauf- und Blickrichtung nur die Fernbedienung: ein an sich hochsensibles Kontroll-Instrument, dem es aber an der Festigkeit mangelt, die eine Maus bietet.

Darum leidet auch Segas "Conduit 2" unter den für Bewegungs-Controller typischen Symptomen - und die ähneln nicht von ungefähr der Seekrankheit: Wer sich für die Steuerung mit Wiimote mit optionaler WiiMotionPlus-Erweiterung entscheidet, der dreht sich anfangs gerne mal unkontrolliert um die eigene Achse, schlingert wie ein betrunkener Matrose auf hoher See durch die Shooter-Landschaft und verfehlt selbst das sprichwörtliche.

Scheunentor um gleich mehrere Meter. Zugegeben: Mit ein wenig Geduld und angemessener Einspielzeit bekommt man das Ganze einigermaßen in den Griff, aber mit den etablierten Steuerungsmethoden kann "Conduit 2" auf diese Weise kaum konkurrieren. Obwohl sich Entwickler High Voltage Software sichtlich darum bemüht, Schwierigkeitsgrad und gegnerische Cleverness den Widrigkeiten anzupassen, empfiehlt sich doch der Griff zum Classic-Controller: Wer statt des Nunchuks dieses zutiefst klassische Gamepad in die Wiimote stöpselt, der erlebt einen annehmbaren Shooter, der sich tapfer gegen alle technischen Widrigkeiten stemmt.

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Das anfangs etwas dröge Szenario (eine einfallslose Bohrinsel) wird bald von Ruinenstädten und Raumschiff-Interieur abgelöst. Während die Gegner-Chargen (spitzköpfige Aliens und maskierte 08/15-Handlanger) überwiegend dumpf agieren, sorgen zumindest eine halbwegs umfangreiche Waffenkammer mit allerlei Alien-Hochtechnologie, intelligent verwinkeltes Terrain und die angenehm augenzwinkernd erzählte Sci-Fi-Geschichte für Spaß: Der bereits aus Teil eins bekannte Ex-Agent Michael Ford und das in eine leuchtende Alien-Kugel gebannte Bewusstseins von "Prometheus" liefern sich vor Ironie triefende Zwiegespräche. Doch das "Alles Sehende Auge" (ASA) stellt auch eine große Hilfe dar: Damit lassen sich versteckte Gegenstände entdecken, verschlossene Türen öffnen und unsichtbare Objekte sichtbar machen kann.

Warum der ganze Zenober? Schurke John Adams will diesmal gleich die Weltherrschaft an sich reißen und hetzt deshalb seine Hybridtruppen auf Ford und den Rest der Menschheit. Obendrein ist die Alien-Invasion aus Teil eins immer noch im vollen Gange. Die Geschichte ist durchsetzt von Verschwörungen und unerwarteten Wendungen. Wer nach rund 15 Stunden die Erde gerettet hat, darf sich noch einem der 14 Multiplayer-Modi für bis zu zwölf Teilnehmer austoben oder im Splitscreen-Duell mit drei Freunden messen.

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