Essern/Recklinghausen. Der Führerschein wird immer teurer. Kosten von 3500 Euro und mehr sind längst keine Seltenheit mehr. Ein Fahrlehrer nennt die Gründe.

Luxusgut Führerschein? Laut einer Umfrage des ADAC haben 46 Prozent derjenigen, die im vergangenen halben Jahr ihre Fahrerlaubnis erhalten haben, dafür zwischen 2500 und 3500 Euro gezahlt. Bei 22 Prozent waren es sogar bis zu 4500 Euro. Der Anteil dieser hohen Summen hat in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich zugenommen. (Hören Sie dazu auch eine Reportage bei Radio K.W., Radio Emscher-Lippe, Radio Mülheim und Radio Oberhausen). Martin Fellmer, Vorsitzender des Fahrlehrerverbandes Westfalen, weiß, warum es teurer geworden ist.

Theoretische Führerscheinprüfung: Hätten Sie‘s noch gewusst?

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Aufgabe: Was kann die Folge sein, wenn Sie die Kurve nahe der Fahrbahnmarkierung durchfahren? Ich kann [ ] vom Gegenverkehr erfasst werden [ ] beim Versuch, Gegenverkehr auszuweichen, die Kontrolle über das Motorrad verlieren [ ] die Kurve sehr gut einsehen © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Aufgabe: Worauf müssen Sie sich einstellen? [ ] Auf eine unebene und verschmutzte Fahrbahn [ ] Auf Arbeiter und Baugeräte auf der Fahrbahn [ ] Auf einen durch Polizei geregelten Verkehrsablauf © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Aufgabe: Auf der Fahrbahn befindet sich Öl. Wie sollten Sie sich jetzt verhalten? Ich [ ] informiere die Feuerwehr [ ] vermeide starkes Bremsen und ruckartiges Lenken [ ] weiche auf die linke Fahrbahnhälfte aus © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Lösung: Auf der Fahrbahn befindet sich Öl. Wie sollten Sie sich jetzt verhalten? Ich [x] informiere die Feuerwehr [x] vermeide starkes Bremsen und ruckartiges Lenken [ ] weiche auf die linke Fahrbahnhälfte aus © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Aufgabe: Welches Verhalten ist richtig? [ ] Ich muss blinken [ ] Der gelbe Pkw muss warten [ ] Ich muss warten © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Lösung: Welches Verhalten ist richtig? [x] Ich muss blinken [x] Der gelbe Pkw muss warten [ ] Ich muss warten © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Aufgabe: Sie wollen rechts abbiegen. Worauf müssen Sie sich einstellen? [ ] Der Lkw wird anhalten [ ] Der Fußgänger könnte den Lkw vorbeilassen und dann vor mir die Fahrbahn überqueren [ ] Nach dem Abbiegen des Lkws könnten Fußgänger von der gegenüberliegenden Straßenseite kommen © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Lösung: Sie wollen rechts abbiegen. Worauf müssen Sie sich einstellen? [x] Der Lkw wird anhalten [x] Der Fußgänger könnte den Lkw vorbeilassen und dann vor mir die Fahrbahn überqueren [x]  Nach dem Abbiegen des Lkws könnten Fußgänger von der gegenüberliegenden Straßenseite kommen © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Aufgabe: Womit müssen Sie in dieser Situation rechnen? [ ] Mein Kraftfahrzeug kann nach links versetzt werden [ ] Beim Einfahren in den Windschatten des Lkws kann mein Kraftfahrzeug nach rechts versetzt werden [ ] Der vorausfahrende Lkw kann nach rechts versetzt werden © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Aufgabe: Welches Verhalten ist richtig? [ ] Ich muss die Radfahrerin durchfahren lassen [ ] Ich darf vor dem Motorrad fahren [ ] Die Radfahrerin muss mich vorbeilassen © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Aufgabe: In welcher Reihenfolge müssen die Fahrzeuge hier weiterfahren? [ ] Der Radfahrer, ich, der gelbe Pkw [ ] Der Radfahrer, der gelbe Pkw, ich [ ] Ich, der Radfahrer, der gelbe Pkw © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Lösung: In welcher Reihenfolge müssen die Fahrzeuge hier weiterfahren? [x] Der Radfahrer, ich, der gelbe Pkw [ ] Der Radfahrer, der gelbe Pkw, ich [ ] Ich, der Radfahrer, der gelbe Pkw © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Aufgabe: Sie möchten an der Kreuzung nach rechts abbiegen. Was ist richtig? [ ] Ich wechsle den Fahrstreifen möglichst frühzeitig [ ] Ich darf Radfahrer auf dem Schutzstreifen nicht behindern [ ] Ich darf den Schutzstreifen für Radfahrer nur mit Schrittgeschwindigkeit überqueren © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Aufgabe: Wie verhalten Sie sich in dieser Situation richtig? [ ] Ich verringere die Geschwindigkeit [ ] Ich vermeide ruckartige Lenkbewegungen [ ] Ich bremse in der Kurve stark ab © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Lösung: Wie verhalten Sie sich in dieser Situation richtig? [x] Ich verringere die Geschwindigkeit [x] Ich vermeide ruckartige Lenkbewegungen [ ] Ich bremse in der Kurve stark ab © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Aufgabe: Welches Verhalten ist richtig? [ ] Ich muss den blauen Lkw durchfahren lassen [ ] Ich muss den Traktor abbiegen lassen [ ] Der blaue Lkw muss mich durchfahren lassen © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Lösung: Welches Verhalten ist richtig? [x] Ich muss den blauen Lkw durchfahren lassen [x] Ich muss den Traktor abbiegen lassen [ ] Der blaue Lkw muss mich durchfahren lassen © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Aufgabe: Die Straßenbahn ist an der Haltestelle gerade zum Stehen gekommen. Welches Verhalten ist richtig? Ein- oder aussteigende Fahrgäste [ ] dürfen nicht gefährdet werden [ ] dürfen nicht behindert werden [ ] dürfen mit der Hupe gewarnt werden © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Lösung: Die Straßenbahn ist an der Haltestelle gerade zum Stehen gekommen. Welches Verhalten ist richtig? Ein- oder aussteigende Fahrgäste [x] dürfen nicht gefährdet werden [x] dürfen nicht behindert werden [ ] dürfen mit der Hupe gewarnt werden © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
Theoretische Führerscheinprüfung
Aufgabe: Was ist in dieser Situation richtig? [ ] Auf beiden Fahrstreifen darf höchstens mit Schrittgeschwindigkeit an dem Bus vorbeigefahren werden [ ] Auf beiden Fahrstreifen muss angehalten werden, wenn sonst Fahrgäste gefährdet werden [ ] Die Fahrzeuge auf dem linken Fahrstreifen dürfen ohne besonders Vorsicht an dem Bus vorbeifahren © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Lösung: Was ist in dieser Situation richtig? [x] Auf beiden Fahrstreifen darf höchstens mit Schrittgeschwindigkeit an dem Bus vorbeigefahren werden [x] Auf beiden Fahrstreifen muss angehalten werden, wenn sonst Fahrgäste gefährdet werden [ ] Die Fahrzeuge auf dem linken Fahrstreifen dürfen ohne besonders Vorsicht an dem Bus vorbeifahren © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Aufgabe: Wie verhalten Sie sich in dieser Situation richtig? [ ] Ich halte an und lasse die Person die Straße überqueren [ ] Ich fahre mit ausreichendem Abstand links an der Person vorbei [ ] Ich signalisiere der Person durch Betätigung der Lichthupe, dass ich warte © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Lösung: Wie verhalten Sie sich in dieser Situation richtig? [x] Ich halte an und lasse die Person die Straße überqueren [ ] Ich fahre mit ausreichendem Abstand links an der Person vorbei [ ] Ich signalisiere der Person durch Betätigung der Lichthupe, dass ich warte Seien Sie ehrlich, wie viele der 14 Fragen hatten Sie richtig? © TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH | TÜV I DEKRA arge tp 21 GmbH
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Fahrlehrer: „Unsere Kosten sind stark gestiegen“

Natürlich sind da erst einmal die Fahrschulen selbst. „Unsere Kosten sind stark gestiegen“, sagt Fellmer. Mieten für die Schulungsräume, Inflation, höhere Energiepreise sowie Pflege- und Wartungskosten und stetig nach oben gehende Preise für die Schulungswagen – „da kommt vieles zusammen“. Größter Preistreiber aber seien die Lohnkosten für angestellte Fahrlehrer. „Die sind um rund 30 Prozent gestiegen“, sagt der Vorsitzende, stellt aber klar: „Die mussten auch steigen.“ Auch weil laut Branchenverband Moving bundesweit über 11.000 Fahrlehrerinnen und –Lehrer fehlen. Eine Zahl, die mittelfristig eher steigen als sinken wird, denn der Anteil der über 60-Jährigen liegt in der Berufsgruppe laut einer Studie bei 37 Prozent.

Fahrschulen klagen über fehlendes Personal und gestiegene Kosten in vielen Bereichen.
Fahrschulen klagen über fehlendes Personal und gestiegene Kosten in vielen Bereichen. © picture alliance/dpa | Swen Pförtner/dpa

Der Preis einer 45-minütigen Fahrstunde variiert quer durch Deutschland gewaltig und liegt zwischen 60 und 90 Euro. Fahrschüler- und Schülerinnen in NRW zahlen – nach nicht repräsentativen Stichproben, um die 70 Euro pro Stunde – und damit im Schnitt 7 bis 15 Euro mehr als noch vor fünf Jahren. Das allein kann aber nicht erklären, warum die Kosten für die Fahrerlaubnis so explodiert sind. Führerschein-Anwärter müssen zwölf praktische Fahrstunden (à 45 Minuten) mit Sonderfahrten machen - fünf über Land, vier auf der Autobahn und drei in der Nacht. Um die dafür benötigten Kenntnisse zu erwerben, stehen vorher mindestens zehn Übungsstunden an. Macht bei 22 Stunden zu je 70 Euro die Stunde, 1540 Euro. Selbst wenn man noch Grund- und Prüfungsgebühren sowie Kosten für Sehtest und Erste-Hilfekurs addiert, bleibt man weit unter den 3500 Euro, die ein Führerschein heutzutage oft kostet. Woher also die Steigerung?

Die Führerscheinprüfung ist schwieriger geworden

Der Preis für eine einzelne Fahrstunde sei nicht das größte Problem, sagen Fahrlehrer. „Es ist oft die Gesamtzahl der Stunden“, bestätigt Fellmer. Die liegt im Schnitt eben nicht bei 22, sondern bei 40 bis 42 Stunden und damit weitaus höher als vor zehn oder gar 20 Jahren. Denn die Führerscheinprüfung ist – auch durch gesetzliche Vorgaben - schwieriger geworden. „Komplexer“, sagt der Verbandsvorsitzende und nennt Beispiele: „Fahrschülerinnen und Fahrschüler müssen mittlerweile unter anderem auch in den technischen Assistenzsystemen geschult werden. Zwei davon werden bei der Prüfung abgefragt.“ Diese Prüfung dauert übrigens seit einiger Zeit nicht mehr 45, sondern 55 Minuten. „Zehn Minuten mehr klingt erst mal nicht viel“, weiß der Fahrlehrer. „Aber auch die Inhalte, die in dieser Zeit geprüft werden, müssen wir ja trainieren.“

Zudem, so Fellmer weiter, sei der Verkehr von heute nicht annähernd mit dem von früher vergleichbar. „Auf dem Land geht das noch, aber in den Großstädten wird es für unsere Schüler zu einer echten Herausforderung.“

Der Führerschein ist schwieriger geworden, weiß Martin Fellmer,  Vorsitzender des Fahrlehrerverbandes Westfalen. Auch deshalb ist er teuer geworden.
Der Führerschein ist schwieriger geworden, weiß Martin Fellmer,  Vorsitzender des Fahrlehrerverbandes Westfalen. Auch deshalb ist er teuer geworden. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Das größte Problem aber ist für viele Fahrlehrer ein anderes. „Das Grundinteresse an der Fahrerlaubnis ist stark gesunken“, fasst es der Verbandsvorsitzende zusammen. Früher sei der Führerschein „ein Stück Freiheit“ gewesen „Da hat man am 18. Geburtstag schon morgens vor dem Amt gestanden, um den Lappen abzuholen.“

Das passiert heute eher selten und wenn, dann meist auf dem Land. In den Ballungszentren ist das Auto für viele junge Menschen nicht mehr wichtig. Man kommt ja mit Bus und Bahn überall hin. „Je besser der ÖPNV in einer Stadt, desto geringer das Interesse am Führerschein.“ Vielerorts steigt das Alter der Prüflinge auch – von 17 oder 18 Jahren auf 22 bis 25 Jahre.

„Junge Leute schauen oft nur auf ihr Handy“

Wer sich doch entschließt, die Fahrerlaubnis zu erwerben, kommt größtenteils ohne jegliche Grundkenntnisse. „Manchem muss man tatsächlich erklären, was ein Stoppschild bedeutet, weil er es noch nie bewusst gesehen hat.“ Fellmer wundert das nicht. „Die jungen Leute beobachten häufig das Fahren ihrer Eltern nicht mehr“, hat er festgestellt. „Stattdessen schauen sie oftmals nur auf ihr Handy. Deshalb fängt man dann häufig bei null an.“

Und brauchen außerdem viel mehr Zeit bis zur sogenannten Prüfungsreife. „Wir haben immer wieder Fahrschüler und -schülerinnen, die zehn Monate oder deutlich mehr bis zur Prüfung in unserer Schule sind.“ So etwas war früher nicht nur „undenkbar“, es lässt auch die Zahl der Fahrstunden und damit der Kosten steigen. „Wenn man zwischendurch zwei oder drei Wochen zwischen den Fahrten vergehen lässt, braucht man jedes Mal die ersten zehn bis 15 Minuten, um wieder reinzukommen.“ Helfen könnte es, sagt Fellmer, den Weg zum Führerschein ähnlich wie einen Tanzkurs anzulegen. „Da fängst du an, hast jede Woche zu einer festen Zeit deine Termine und weißt, dass nach drei Monaten alles vorbei ist“ – anders als in der Tanzschule mit einem echten Prüfungstermin.

In ersten Fahrschulen stehen bereits Fahrsimulatoren. Ob sie helfen, die Zahl der benötigten Fahrstunden zu reduzieren, muss sich erst noch zeigen
In ersten Fahrschulen stehen bereits Fahrsimulatoren. Ob sie helfen, die Zahl der benötigten Fahrstunden zu reduzieren, muss sich erst noch zeigen © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Ein weiteres Problem: In der praktischen Fahrprüfung lag die Durchfallquote im Jahr 2023 bei 30 Prozent – ein Plus von vier Prozent im Vergleich zu 2014. Ergänzungsfahrstunden, Neuzahlung vieler Gebühren, für die Wiederholung der Fahrprüfung kommen laut Fellmer „schnell 500 Euro zusammen“. „Und manche Menschen fallen mehr als einmal durch.“ Logisch, dass es dann teurer wird.

Auch die Durchfallquoten sind gestiegen

Weniger hält der Vorsitzende von dem Vorstoß der „Arbeitsgruppe Verkehr der Unions-Bundestagsfraktion“, die zukünftig verstärkt Simulatoren einsetzen und die Kosten damit im Einzelfall um bis zu 1000 Euro senken will. „Das klingt in der Theorie ganz gut“, sagt Fellmer. In der Praxis aber sieht er Schwierigkeiten. Solche Fahrsimulatoren seien nämlich nicht vergleichbar mit Flugsimulatoren. „Natürlich können sie Schülern gerade in der Gefahrenlehre helfen, manche Abläufe besser zu bewältigen“, räumt er ein. „Aber vieles, was auf der Straße passieren kann, lässt sich damit nicht realistisch darstellen“, hat er bei Tests festgestellt.

Mit einem einzigen Simulator sei es meist auch nicht getan. „Aber für mehrere fehlt in den meisten Fahrschulen einfach der Platz. Da müssten dann größere Räume angemietet werden.“ Davon ab koste so ein Gerät derzeit noch 20.000 bis 30.000 Euro. „Da kriege ich fast schon einen Wagen für.“ Ein Simulator könne den Unterricht vielleicht ergänzen, aber nicht ersetzen. Außerdem muss unter Umständen auch im Simulator ein Fahrlehrer Hilfestellung geben. Und viel wichtiger noch: die Prüfung wird auf absehbare Zeit nicht in der virtuellen Welt abgelegt werden. „Die macht man weiterhin nur auf echten Straßen. Und das muss dann auch real trainiert werden.“

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