Region. Nach der Corona-Pause findet der Ultralauf „WHEW“ über die Bahntrassen der Region wieder statt. Warum die siebte Ausgabe wie eine Premiere ist.
Es war eine lange Durststrecke, die die Organisatoren des 100-Kilometerlaufs „WHEW“ wie viele andere Veranstalter von Großveranstaltungen durchstehen mussten: Zwei Jahre konnte der Ultralauf über die alten Bahntrassen des Bergischen Landes und des Ruhrgebietes aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Doch nun soll am 7. Mai endlich wieder der Startschuss fallen.
Es sind direkt immer mehrere Startschüsse, die am Veranstaltungstag auf der Wuppertaler Nordbahntrasse zu hören sein werden. Denn auch wenn der 100-Kilometer-Ultralauf der Hauptlauf des „WHEW“ ist, so ist die Veranstaltung doch ein Lauffest für jeden und für jede Leistungsklasse. Die 100 Kilometer von Wuppertal über Wülfrath, Velbert, Heiligenhaus, Essen, Hattingen und Sprockhövel zurück nach Wuppertal können auch als Zweier- oder Viererstaffel - oder auch als Run-and-Bike-Team (einer läuft, einer fährt mit dem Rad, gewechselt wird nach Lust und Laune) gemeistert werden. Wer schneller zurück sein möchte, kann bei den beiden kürzeren Distanzen über 5 oder 10 Kilometer starten.
Nach Corona-Zwangspause Abläufe neu planen
„Ich muss zugeben, wir sind ein wenig aus der Übung“, sagt Organisator Guido Gallenkamp. Die coronabedingte Zwangspause hat eingespielte Abläufe durcheinandergebracht. Hatte man seit dem ersten „WHEW“ 2013 eine gewissen Routine entwickelt, musste in diesem Jahr jeder Ablauf noch einmal hinterfragt und zum Teil neu organisiert werden. Verlass war aber wie immer auf die Helfer an und auf der Strecke. „Als wir wussten, wir können dieses Jahr wieder starten, waren alle sofort dabei“, so Gallenkamp.
Es ist nicht nur die schöne Strecke, sondern auch der familiäre Charme, der das Event ausmacht. Aktuell wird der Lauf offiziell noch vom MTV Elberfeld ausgerichtet. Der Verein, der auch viele ältere Mitglieder hat, unterstützt Guido Gallenkamp und sein Team nach allen Möglichkeiten. Und so erwartet die Zieleinläufer stets ein ansehnliches Kuchenbuffet und ein Grill voller frischer Würstchen. „Dafür sind wir wirklich sehr dankbar, denn jeder weiß, wie wichtig eine ordentliche Verpflegung ist“, sagt Gallenkamp. Daher ist es wichtig (aber auch eine organisatorische Herausforderung), die 13 Verpflegungsstände auf der Strecke zu besetzen.
„WHEW“: Standortbestimmung für Läufer
170 Sololäufer sind für die 100 Kilometer gemeldet, 15 Staffeln sind am Start und noch einmal über 50 Run-and-Bike-Teams werden dabei sein. Hinzu kommen die Läufer über die beiden kürzeren Strecken. Die Teilnehmerzahl ist nicht so hoch wie sonst. Ein Grund ist die deutsche Meisterschaft im 24-Stunden-Lauf, die eine Woche später stattfindet. „Auch Corona hat viel mit den Läufern gemacht“, erklärt der 42-Jährige, der selbst schon Ultraläufe gelaufen ist. Viele seien noch zurückhaltend bei Veranstaltungen, andere hätten über die Pandemie die Laufmotivation verloren. Alles müsse sich erst einmal wieder ein wenig einspielen. Der 7. Mai soll ein erster Schritt zur Normalität sein.
Einen Tipp, wer in diesem Jahr die 100 Kilometer gewinnen wird, kann Guido Gallenkamp daher nicht wirklich abgeben. Wo stehen die Läufer? Wer konnte seine Form über die Pandemiejahre behalten oder gar ausbauen? „Das wissen die Teilnehmer meist selbst aktuell nicht“, sagt Gallenkamp. Der „WHEW“ wird da eine erste Standortbestimmung liefern.
Veranstalter feiern und leiden mit jedem Läufer
Fühlte sich die Planung für diesen siebten „WHEW“ durch die lange Pause erst etwas ruckelig an, so sind die Veranstalter sicher: Der „WHEW“ wird weitergehen - und das im großen Stil. Dafür ist jedoch der nächste Schritt nötig: „Wir sind uns alle einig, dass die Veranstaltung zu groß geworden ist für den MTV, daher planen wir, die Veranstaltung vom Verein zu lösen.“ Ob für den „WHEW“ nun ein eigener Verein gegründet wird, damit will sich Guido Gallenkamp nach dem 7. Mai befassen.
Was ist herausfordernder: 100 Kilometer laufen oder einen 100-Kilometer-Lauf zu organisieren? „Puh, schwierig“, sagt Gallenkamp. Beides mache Spaß, koste aber auch Nerven und Schlaf. „Doch die Gruppendynamik ist bei der Organisation größer. Wenn man läuft, ist man für sich, läuft für sich, freut sich für sich. Wir fiebern am 7. Mai mit jedem Starter mit, freuen uns über jeden Zieleinlauf und über jede überreichte Medaille.“ Es wird Zeit, dass endlich wieder der Startschuss fällt.
>>>Nachmeldungen sind noch möglich<<<
Für Kurzentschlossene gibt es die Möglichkeit, sich für alle Distanzen nachzumelden. Wer allein, als Staffel oder als Run-and-Bike-Team über die 100 Kilometer starten möchte, sollte sich bei der Startnummernausgabe am Freitag, 6. Mai, nachmelden. Für die 5 oder 10 Kilometer ist eine Nachmeldung am Samstag möglich. Alle Informationen gibt es auf der Seite des „WHEW“.