Washington. . Erstmals während der aktuelle Epidemie ist bei einem Patienten außerhalb von Afrika Ebola diagnostiziert worden. Es besteht Ansteckungsgefahr. „Wir nehmen mit jedem Kontakt auf, der den Besucher aus Liberia näher erlebt hat“, sagt der behandelnde Facharzt Dr. Edward Goodman, „wer Anzeichen der Erkrankung zeigt, wird sofort behandelt.“

Zwei Feuerwehrleute im Norden von Texas, Mitarbeiter einer Hospital-Notaufnahme und Angehörige eines Mannes aus Liberia stehen in den USA ab sofort unter vorbeugender Dauerbeobachtung – wegen Ebola.

Die Rettungssanitäter und Krankenpfleger hatten mit dem ersten Patienten, der außerhalb Afrikas die Symptome der Virus-Krankheit ausgebildet hat, am Sonntag während des Transports ins Health Presbytarian-Krankenhaus von Dallas Kontakt.

Die Verwandtschaft des Kranken, dessen Name und Alter von den Behörden unter Verschluss gehalten wird, hat sich theoretisch schon seit dem 20. September anstecken können. Da traf der Gast per Linienflug im Süden der USA ein.

„Wir nehmen mit jedem Kontakt auf, der den Besucher aus Liberia näher erlebt hat“, sagt der behandelnde Facharzt Dr. Edward Goodman, „wer Anzeichen der Erkrankung zeigt, wird sofort behandelt.“

Engmaschige Kontrollen

Mit dieser engmaschigen Kontrollmethode soll auf amerikanischem Boden im Keim erstickt werden, was in Westafrika bereits mehr als 3100 Todesopfer gefordert hat. Hochrechnungen von US-Seuchen-Experten gehen von bis zu 1,4 Millionen Infizierten Anfang 2015 aus, sollte die Ebola-Epidemie in Liberia, Sierra Leone, Guinea, Nigeria und Senegal bis dahin nicht weitgehend eingedämmt sein. In den USA selbst hält man das Ansteckungs-Risiko dagegen für äußerst gering. Und Hysterie für überflüssig.

„Ich habe keine Zweifel, dass wir diesen Fall unter Kontrolle bekommen, so dass sich die Krankheit in diesem Land nicht verbreiten wird. Wir werden das stoppen“, sagte Dr. Thomas Frieden, Chef der obersten staatlichen Gesundheitsbehörde CDC, am Dienstagabend in Atlanta, als die Testergebnisse aus Dallas eintrafen.

Die Regierung in Washington erinnerte daran, dass Fachzentren in Atlanta und Omaha bereits viel Erfahrung mit Ebola gesammelt haben. Mindestens fünf Patienten sind in den vergangenen Wochen in Spezialflugzeugen aus Westafrika in die Vereinigten Staaten geflogen worden. Diese Erkrankten zeigten allerdings alle bereits Symptome von Ebola, bevor sie das „homeland“ erreichten. Drei von ihnen haben die Virus-Attacke überlebt.

Die Beschwerden kamen später

Der aktuelle Fall ist anders. Der Mann verließ Liberia am 19. September an Bord eines zivilen Passagierflugzeugs. Bei Abflug habe er keinerlei Anzeichen einer Infektion gezeigt, teilten die US-Behörden mit. Ein wichtiges Detail. „Wer mit dem Mann geflogen ist, darf mit großer Sicherheit davon ausgehen, nicht zu erkranken“, erklärten CDC-Experten gestern, „das Virus wird über Blut und Körperflüssigkeiten nicht in der 21-tägigen Inkubationszeit übertragen, sondern nur dann, wenn sich bereits Symptome wie Schwindel, Brechreiz oder Durchfall zeigen.“

Zeitungen in Dallas berichteten, dass der Patient am letzten Freitag im Krankenhaus erschienen sei und über Beschwerden geklagt habe. Da sei die Ebola-Infektion nicht erkannt worden. Der Mann wurde mit einem Antibiotikum nach Hause geschickt. Zwei Tage später, als sich seine Verfassung arg verschlechtert hatte, kam er auf eine Isolierstation. Sein Zustand wird als „kritisch“ beschrieben.