Ägypten wirbt nach den Terroranschlägen von Taba auf ITB um Touristen
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Berlin. Der Anschlag von Taba in Ägypten hat das Vertrauen der deutschen Urlauber noch einmal erschüttert. Nun wirbt das Land auf der Reisemesse ITB umso energischer um Besucher. Zumindest die Reiseveranstalter schauen optimistisch nach vorne - nicht zuletzt wegen des gutem Preis-Leistungs-Verhältnisses.
Ägypten hat 2013 wieder einen Einbruch bei den Touristenzahlen hinnehmen müssen. Angesichts der politischen Unruhen um die Absetzung des Präsidenten Mohammed Mursi sank die Zahl deutscher Urlauber von 1,16 Millionen auf 885 000 - ein Rückgang um 24 Prozent. Damit lag der Wert noch niedriger als im Revolutionsjahr 2011. Der ägyptische Tourismusminister Hisham Zaazou rechnet aber damit, dass der Tourismus aus Deutschland in naher Zukunft wieder anzieht: "Kurzfristig bin ich ein bisschen besorgt, aber langfristig wird er zurückkommen", sagte er auf der Reisemesse ITB (Publikumstage: 8./9. März). Die Deutschen seien beim Thema Sicherheit besonders sensibel.
Der Tourismus in Ägypten hat mit dem jüngsten Terroranschlag in Taba Mitte Februar einen weiteren Rückschlag erlitten. Das Auswärtige Amt sprach zunächst eine Teilreisewarnung für den Ort auf dem Sinai aus und rät in seinem Reisehinweis inzwischen auch dringend von Reisen in die Badeorte auf der gesamten Sinai-Halbinsel ab. Davon ist zum Beispiel Scharm el Scheich betroffen. Deutsche Veranstalter haben ihre Urlauber daraufhin vom Sinai ausgeflogen und bringen vorerst keine weiteren Gäste dorthin.
Auf der ITB warb der Minister um das Vertrauen der Gäste: "Sicherheit ist das Thema Nummer eins für mich und die Regierung." Es werde sichergestellt, dass alle Sehenswürdigkeiten den höchsten Schutz genießen. Zu konkreten militärischen Operationen könne er allerdings nichts sagen.
Machtkampf in Ägypten
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Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Die deutschen Reiseveranstalter gaben sich auf der ITB trotz der verschärften Gefährdungslage in Ägypten optimistisch. Schon "in wenigen Tagen oder Wochen" sei mit einer Entspannung der Situation zu rechnen, schätzte FTI-Geschäftsführer Dietmar Gunz. "Wir werden unser Flugprogramm nach Ägypten unverändert beibehalten", kündigte er an. "Wir brauchen ein stabiles Ägypten für die gesamte Region."
Ähnlich äußerte sich Sören Hartmann, Geschäftsführer der Pauschalreisemarken von DER Touristik. "Als Alternative zu Ägypten gibt es nur Ägypten." Wie bei anderen deutschen Veranstaltern werden Urlauber, die für den Sinai gebucht hatten, derzeit nach Hurghada oder Marsa Alam gebracht. Die Nachfrage sei insgesamt nur nach hinten verschoben. "Das kommt wieder", prognostizierte Hartmann. Ägypten zeichne sich schließlich vor allem durch sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus.
Tui-Touristikchef Oliver Dörschuck ergänzte: "Es ist bekannt, dass die Nachfrage nach Ägypten sehr schnell wieder zurückkommt." Ein Comeback hält der Experte bereits im Winter 2014/2015 für möglich. (dpa)
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