Taba. Das jüngste Attentat in Ägypten erschüttert die Welt. Nachdem nun das Ultimatum der Terroristen abgelaufen ist, scheinen erst einmal alle ziemlich ratlos zu sein. Zumal weitere Anschläge angekündigt sind und die Regierung des Landes einen ziemlich riskanten Kurs fährt.
„Sichere Ausreise noch bis Donnerstag.“ So hatten es die Terroristen auf dem Nachrichtendienst Twitter verkündet. Am Donnerstag nun lief das Ultimatum jener Terrorzelle ab, die sich zu dem Anschlag auf einen Reisebus bei Taba bekannte und die weitere Anschläge in Ägyptens Tourismuszentren ankündigt.
Jetzt herrscht Ratlosigkeit. Niemand kann sagen, wie sicher es derzeit am Roten Meer noch ist. Nur eines steht fest: Der Anschlag kam nicht „überraschend“, wie es der ägyptische Tourismusminister nach dem Attentat mit drei Toten und 15 Schwerverletzten ehrlich bestürzt zu Protokoll gab. Im Gegenteil: Jedem, der eins und eins zusammenzählen konnte, musste wissen, dass gewaltbereite Strömungen, welcher Art auch immer, ihren Gegner stets dort zu treffen suchen, wo es ihm weh tut.
Ägyptens neue Militärregierung hat die mächtige Muslimbruderschaft verboten, drängt sie mit Gewalt in den Untergrund. Deren militante Ableger versuchen, das wackelige Staatsgebilde nun dort zu treffen, wo es schmerzt. Am Roten Meer. Es ist nicht das erste Mal: Auch zwischen 2004 und 2006 ließen bei Anschlägen in den Badeorten Taba, Dahab und Sharm el-Sheikh Touristen ihr Leben.