Berlin. Das Auswärtige Amt rät nun auch von Reisen in die Badeorte auf der Sinai-Halbinsel in Ägypten dringend ab. Reisende sollten Bewegungen vor Ort auf ein Minimum reduzieren, heißt es im aktualisierten Reisehinweis. Erst vor wenigen Wochen hatte ein Selbstmordattentäter in Taba drei Touristen getötet.
Angesichts der Gewalt auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel rät die Bundesregierung deutschen Touristen jetzt dringend von Reisen in die gesamte Region ab. Dies gelte einstweilen auch für die Badeorte, erklärte das Auswärtige Amt am Mittwoch (26. Februar) in seinen jüngsten Reisehinweisen.
Reisenden auf dem Sinai werde geraten, sich im Hinblick auf eine frühere Abreise an ihren Reiseveranstalter zu wenden. "Bis dahin wird empfohlen, Bewegungen vor Ort auf ein Minimum zu reduzieren und die Anweisungen von Reiseveranstaltern und ägyptischen Sicherheitskräften unbedingt zu befolgen."
Bislang hatte das Auswärtige Amt nur vor Reisen ins ägyptisch-israelische Grenzgebiet sowie in den Nordsinai gewarnt. Jetzt wurde die Warnung auf alle anderen Regionen der Halbinsel ausgeweitet. Die Sicherheitslage auf dem Sinai sei kritisch, der Krisenstab im Auswärtigen Amt beobachte die Lage mit größter Aufmerksamkeit, sagte eine Ministeriumssprecherin.
Pipeline in die Luft gesprengt
Armee und Polizei machen im Norden der Halbinsel seit Sommer 2013 verstärkt Jagd auf islamistische Extremisten. Vor knapp zwei Wochen hatte ein Selbstmordattentäter im Badeort Taba, der im Süden der Halbinsel an der Grenze zu Israel liegt, in einem Touristenbus eine Bombe gezündet. Er riss drei Urlauber aus Südkorea und den ägyptischen Busfahrer mit in den Tod.
In der Nacht zum Mittwoch sprengten militante Islamisten im Norden der Sinai-Halbinsel eine Pipeline in die Luft, die Gas nach Jordanien transportiert. Bei dem Anschlag wurde niemand verletzt, wie Sicherheitskreise in der Provinzhauptstadt bestätigten. (dpa)