Kairo. .
Das Ägyptische Museum in Kairo ist ein Juwel. Statuen, Sarkophage, Reliefs und Grabbeigaben aus den pharaonischen Epochen überwältigen den Betrachter mit ihrer Schönheit. Im Moment kann man diese bis zu 5000 Jahre alte Pracht in seltener Beschaulichkeit genießen. Besucher können sich ungestört minutenlang in den Anblick der goldenen Totenmaske des Pharaos Tutenchamun vertiefen. „Es ist ein Jammer“, sagt Museumsführer Ahmed Mustafa und deutet mit der Hand auf den fast leeren Vorplatz. „Früher haben sich hier an einem Vormittag wie diesem 2000 Menschen zusammengedrängt.“
Als das Volk vor drei Jahren Mubarak stürzte, herrschte viel Euphorie. Kurz schien es, als könne der Tourismus Ägyptens große Stütze beim Neuanfang sein. Mit Einnahmen von 10 Milliarden Euro hatte der Fremdenverkehr 2010 zu mehr als sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts beigetragen. Doch auf Mubaraks Sturz folgten neue Unruhen, neue Polizeigewalt und schließlich Terroranschläge. So kamen 2013 am Ende nur gerade so viele deutsche Urlauber wie im Umbruchjahr 2011.
„Das Interesse der Urlauber an Ägypten ist nach wie vor hoch, aber die Menschen wollen Sicherheit“, sagt der Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), Jürgen Büchy.
In der vergangenen Woche erst sagten die Veranstalter Tui, Thomas Cook und Neckermann alle Reisen nach Scharm el Scheich ab. FTI leitet Reisende nach Hurghada um. Sie richteten sich nach den Reisewarnungen des Auswärtigen Amts, erläutert Tui-Sprecherin Anja Braun. Zwei Wochen zuvor hatte sich ein Selbstmordattentäter an einem Touristenbus im Sinai-Badeort Taba in die Luft gesprengt.
Der südliche Sinai und die Rotmeer-Küste des Festlands ziehen mit ihren sonnigen Stränden gut 80 Prozent der Ägypten-Urlauber an. Die deutschen Gäste buchen laut Braun eher auf dem Festland, 90 Prozent von ihnen in Hurghada. Ägypten komme nach Hiobsbotschaften immer schnell zurück, sagt Anja Braun. Die Ägypter würden sich freuen, wenn das stimmt.