München. Das Auto gepackt, in den Urlaub gestartet und dann: Stau. Rund 415.000 Mal stand der Verkehr auf Deutschlands Autobahnen in diesem Jahr streckenweise still. Besonders geplagt waren Fahrer und Mitfahrer in Nordrhein-Westfalen. Der ADAC weist erneut auf den Ausbau-Bedarf bei den Fernstraßen hin.

Im Schneckentempo auf der Autobahn: Rund 415.000 Staus mit einer Gesamtlänge von 830.000 Kilometern hat es in diesem Jahr laut ADAC bislang gegeben. Damit hätten Autofahrer auf deutschen Autobahnen ähnlich lange im Stau gestanden wie 2012, teilte der Automobilclub am Sonntag mit.

Zwar wurde im Vorjahr mit 285.000 Staus auf 595.000 Kilometern viel weniger registriert. Grund für den sprunghaften Anstieg sei aber nicht ein höheres Verkehrsaufkommen auf den Straßen, sondern eine verbesserte Datenerfassung.

Hinweis auf Engpässe im Autobahnnetz

Die Hälfte aller Staumeldungen stammte, wie auch in den vergangenen Jahren, den Angaben zufolge aus den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (29 Prozent), Bayern (15 Prozent) und Baden-Württemberg (11 Prozent). Auch bei den Staukilometern lag Nordrhein-Westfalen mit 27 Prozent vor Bayern mit 18 Prozent und Baden-Württemberg mit 13 Prozent. Auf die fünf ostdeutschen Bundesländer entfielen demnach nur 7 Prozent der Meldungen und Staukilometer.

Im Oktober mussten sich Autofahrer laut dem Automobilclub am längsten in Geduld üben. 90.000 Kilometer Stau registrierte der ADAC in diesem Monat, annähernd doppelt so viel wie im Februar mit 47.000 Kilometern. Der Automobilclub sieht in seiner Staubilanz auch einen Hinweis darauf, wie dringend Engpässe im deutschen Autobahnnetz behoben werden und mehr Investitionen in den Ausbau der Fernstraßen fließen müssen. 1600 Kilometer Autobahn waren laut einer ADAC-Studie im Jahr 2010 regelmäßig überlastet, bis zum Jahr 2025 sollen es sogar rund 2000 Kilometer sein. (dpa)

Auch interessant