Berlin/Wiesbaden. . Die Deutsche Bahn verliert ihr Fernreise-Monopol. Im ersten Halbjahr des Jahres stiegen immer mehr Fahrgäste in den Bus statt in die Bahn. 1,3 Millionen Passagiere wurden bereits transportiert, neu gestartete Anbieter nicht mit eingerechnet. Auch Verkehrsminster Ramsauer sieht die neue Konkurrenz positiv.

Der Markt für Fernbusse in Deutschland ist kräftig auf Touren gekommen. Die Zahl der Fahrgäste stieg im ersten Halbjahr 2013 um 12,5 Prozent auf fast 1,3 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Dabei seien neu gestartete Anbieter seit dem Wegfall der gesetzlichen Schranken zu Jahresbeginn noch nicht einbezogen.

Fernzüge, die überwiegend von der Deutschen Bahn betrieben werden, verzeichneten einen Rückgang von 1,2 Prozent auf 63 Millionen Reisende. Dabei wirkte sich nach Angaben der Statistiker aber auch aus, dass das Sommerhochwasser in mehreren Bundesländern zu größeren Verkehrseinschränkungen geführt hatte.

Ramsauer sieht "kräftigen Mobilitätsschub"

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagte, die Liberalisierung des Fernbusverkehrs gebe Deutschland "einen kräftigen Mobilitätsschub". Bis Ende Juni stieg die Zahl der innerdeutschen Fernlinien auf 158, nachdem es Ende vergangenen Jahres 86 waren. Weitere 61 Anträge liegen den Behörden derzeit vor. Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer rechnet mit weiteren Zuwächsen.

Der Markt für nationale Fernbuslinien ist nach jahrzehntelangen Beschränkungen zum Schutz der Bahn seit 1. Januar weitgehend freigegeben. Beantragt werden müssen Linien aber noch immer. Haltestellen müssen mindestens 50 Kilometer voneinander entfernt liegen. Das soll verhindern, dass Fernbusse Routen im öffentlich mitfinanzierten Nahverkehr ansteuern. (dpa)