Essen. . Bislang waren Fernbuslinien in NRW rar gesät. Ab dem 25. April jedoch drängt der Berliner Anbieter „Mein Fernbus.de“ nach der Liberalisierung des Fernbus-Angebots insbesondere ins Ruhrgebiet. Ab Mai sind Verbindungen zu den ostfriesischen Urlaubsorten an der Nordseeküste geplant.

Seit der Liberalisierung des Fernbus-Angebots Anfang des Jahres hat sich die Zahl der Verbindungen von 86 auf mittlerweile 162 fast verdoppelt. Für weitere 53 Linien wurden nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums Anträge gestellt. In den Fokus der Anbieter rückt nun auch das Ruhrgebiet. Der gebürtige Essener Torben Greve will ab dem 25. April Dortmund, Bochum, Essen und Düsseldorf in das Liniennetz von „Meinfernbus.de“ einbinden. Mittelfristig hat er auch Duisburg im Blick.

Das junge Unternehmen hatte er im Juni 2011 gemeinsam mit seinem Studienkollegen Panya Putsathit gegründet. Greve, erst 38 Jahre alt, hatte zuvor schon Erfahrungen in der Branche gesammelt: als Reiseleiter und in führender Position bei der Deutschen Bahn, die er mit seinen Fernbussen nun herausfordert.

Mehr als 120 Stationen werden täglich angefahren

Mit eigenem und dem Kapital von sieben Investoren brachten die beiden Gründer ihr Fernbus-Angebot rechtzeitig vor der Liberalisierung des Marktes an den Start. Mit der jetzt eingeläuteten Ausdehnung nach NRW sind 64 Busse privater Unternehmen für „Meinfernbus.de“ am Start, die bundesweit täglich mehr als 120 Stationen anfahren.

Die Gründer von <Mein Fernbus.de>.
Die Gründer von . © fremd

Seit dem Start am 27. April 2012 hat die Firma nach eigenen Angaben 460 000 Tickets verkauft. Auf eine eigene Flotte verzichtet „Meinfernbus.de“. Dennoch soll die Zahl der festangestellten Mitarbeiter bis zum Sommer auf 80 steigen.

Die Expansionsstrategie führt Mitgründer Greve ein Jahr später nun auch in seine Heimat NRW zurück. Bislang war der Anbieter schwerpunktmäßig in Süddeutschland und im Großraum Berlin unterwegs. 17 zusätzliche Busse für NRW bieten zum Teil bis zu viermal täglich Direktverbindungen von Dortmund - Düsseldorf - Lindau, Essen - München und Koblenz - Düsseldorf - Berlin an.

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Ab Mai geht es von Düsseldorf und Essen aus direkt an zahlreiche Urlaubsorte der Nordseeküste in Ostfriesland. Die Busse sind mit WLan-Anschlüssen und Steckdosen ausgestattet. Aus einer Umfrage weiß „Meinfernbus.de“, dass bislang vornehmlich junge Leute das Fernbus-Angebot nutzen.

Bis zu 70 Prozent günstiger als die Bahn

„Wir wollen nicht die billigsten Anbieter sein. Wir sind aber bis zu 70 Prozent günstiger als die Bahn“, sagt Greve. Der Maximalpreis für die Strecke Düsseldorf - Berlin kostet bei kurzfristiger Buchung 52,50 Euro. Sparpreise beginnen bei 22 Euro. Wer sie in Anspruch nehmen will, muss möglichst früh buchen.

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Hat der Fernbus Verspätung, werden die Kunden nach Angaben von „Meinfernbus.de“ per SMS informiert. Sollten die Fahrgäste aufgrund von Verzögerungen abends nicht mehr von der Haltestelle weiter reisen können, sorgt das Unternehmen für Ersatz.

Nachdem Anfang des Jahres das Monopol der Deutschen Bahn für Langstrecken gefallen ist, wittern Fernbus-Anbieter ihre Chance. In NRW tummeln sich inzwischen neben „Meinfernbus.de“ unter anderem auch „city2city.de“, „DeinBus“ und „Flixbus“.