Berlin. . Nach einem Erdbeben der Stärke 8,0 und einem Tsunami sind auf den Salomonen im Südwestpazifik mehrere Menschen ums Leben gekommen. Drei Dörfer auf der Inselgruppe Santa Cruz seien zerstört worden, berichtete der neuseeländische Sender TVNZ. Mindestens fünf Menschen sind nach Angaben eines örtlichen Krankenhauses durch die rund ein Meter hohe Welle getötet worden.
Bei dem schweren Erdbeben und Tsunami vor den östlichen Salomonen im Pazifik sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Mehrere wurden am Mittwoch noch vermisst, berichtete Regierungssprecher Robert Iroga dem Weltnachrichtendienst des Senders BBC. Krankenhausmitarbeiter sprechen von fünf Toten. An der Küste seien zahlreiche Hütten und Häuser zerstört worden. "Unser Hauptfokus ist im Moment, dass der Flughafen wieder geöffnet wird, um Hilfsmittel einzufliegen", sagte Iroga.
Das Beben der Stärke 8 passierte um 01.12 MEZ in der Nähe der Santa Cruz-Inseln. Der örtliche Rundfunk berichtete von mindestens zwei Wellen bis zu einem Meter hoch. Das Wasser drang 500 Meter ins Land ein. Das Epizentrum wurde zunächst auf nur fünf Kilometer unter dem Meeresboden geschätzt, doch korrigierte die US-Geologiebehörde (USGS) ihre erste Schätzung später auf 28,7 Kilometer. Eine Tsunamiwarnung für zahlreiche Pazifik-Länder wurde später aufgehoben.
Nach Angaben von Mitarbeitern der Hilfsorganisation WorldVision in der Nähe der betroffenen Küste wurden der Flughafen der Insel in Lata und vier Ortschaften überspült. Nach unbestätigten Berichten seien 100 Hütten zerstört worden. Einer Volksbefragung vor 13 Jahren zufolge lebten in der Umgebung 781 Familien, berichtete die Organisation.
Menschen sollten vorsichtshalber die Küstenregion verlassen
Zuvor hatte das Forschungszentrum eine Tsunami-Warnung unter anderem für die Salomonen, Papua Neuguinea und die Inselstaaten Fidschi und Tuvalu ausgesprochen und anschließend ausgeweitet. Frankreich sprach eine Warnung für sein Territorium in Neukaledonien aus und rief die Menschen auf, die Küstengebiete zu verlassen.
Auch Neuseeland mahnte zu erhöhter Wachsamkeit. Für nahezu den gesamten pazifischen Raum einschließlich Australien, die Philippinen, Japan und Hawaii wurde zwischenzeitlich eine Vorwarnstufe ausgesprochen. Gut zweieinhalb Stunden nach dem Beben hob das PTWC alle Warnungen wieder auf.
Weitere Erdbeben im Gebiet der Salomonen
Der US-Erdbebenwarte zufolge lag das Zentrum der schweren Erschütterung in 5,8 Kilometern Tiefe, etwa 350 Kilometer östlich der Salomonen. Wenig später ereigneten sich den Angaben zufolge weitere Beben der Stärken 6,4 und 6,6.
Die Salomonen liegen im pazifischen "Feuerring" mit zahlreichen Vulkanen, in dem Erdplattenverschiebungen immer wieder zu Erschütterungen führen. 2007 hatte ein Erdbeben der Stärke 8,1 dort ebenfalls einen Tsunami ausgelöst. Mindestens 52 Menschen kamen dabei ums Leben, Tausende wurden obdachlos. (dapd)