Jakarta. Tausende Wohnhäuser standen unter Wasser, der Verkehr brach zusammen - Die indonesische Hauptstadt Jakarta ist im “Belagerungszustand“. Meterhohe Überschwemmungen haben das öffentliche Leben in der 20-Millionen-Einwohner-Metropole zum Stillstand gebracht.

Meterhohe Überschwemmungen haben das öffentliche Leben in der indonesischen Hauptstadt Jakarta am Donnerstag zum Stillstand gebracht. Die Stadt sei "im Belagerungszustand", sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes. Die Lage könne sich angesichts anhaltender Monsun-Regenfälle noch verschlimmern.

Straßen waren unpassierbar, tausende Wohnhäuser standen unter Wasser, der Verkehr in der 20-Millionen-Einwohner-Metropole brach zusammen. Mehr als 19.000 Menschen mussten ihre Häuser auf der Flucht vor den Fluten verlassen. Mindestens zwei Menschen starben.

"Jakarta ist ein einziger Swimming-Pool"

Autofahrer standen am Donnerstag stundenlang im Stau, Radfahrer schoben ihre Räder durch das hüfthoch stehende schlammige Wasser. Im Stadtzentrum waren Luxushotels und die Botschaften Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens von den Fluten eingeschlossen. Um den Wassermassen zu entgehen, fuhren Autofahrer über Bürgersteige und auf Mittelstreifen. In manchen Stadtteilen steuerten Kinder Flöße durch die Straßen, die eher Kanälen ähnelten.

"Jakarta ist ein einziger Swimming-Pool", sagte die Verwaltungsangestellte Yohanna. "Ich habe keine Ahnung, wie ich nach Hause kommen soll. Wahrscheinlich muss ich drei Stunden zu Fuß gehen."

Präsident Susilo Bambang Yudhoyono zeigte sich mit hochgerollten Hosenbeinen bis zu den Waden im braunen Wasser im Garten seiner Residenz stehend. Er hoffe, dass nicht noch mehr Todesopfer zu beklagen seien, sagte er. Er habe Militär und Polizei sowie den Katastrophenschutz angewiesen, für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen.

Indonesien wird während der knapp halbjährigen Regenzeit immer wieder von tödlichen Fluten und Erdrutschen heimgesucht. In Jakarta leben viele Menschen in der Nähe von Flüssen, die regelmäßig über die Ufer treten. (afp)