Tokio. Dass die Atom-Katastrophe von Fukushima hätte verhindert werden können, haben die Betreiber zugegeben. Nun benennt Tepco Gründe für den Unfall vor anderthalb Jahren: mangelndes Sicherheitsbewusstsein und “schlechte Angewohnheiten“. Die Firma gibt sich schuldbewusst und verspricht, sich zu ändern.

Der Betreiber des japanischen Unglücksreaktors Fukushima hat ein mangelndes Sicherheitsbewusstsein und "schlechte Angewohnheiten" als Gründe für die Atomkatastrophe genannt. Der Vorsitzende einer Arbeitsgruppe für Reformen bei Tokyo Electric Power (Tepco), Takefumi Anegawa, sagte am Freitag, sein Unternehmen stelle sich voll und ganz hinter entsprechende Passagen einer parlamentarischen Untersuchung.

Zwar gebe es im technischen Abschnitt des Berichts einige Missverständnisse. Der größte Teil der Untersuchung zur Tepco-Firmenkultur sei aber zutreffend. "Das geben wir zu, und werden versuchen, uns zu ändern", versprach der Manager. Es war das bislang klarste Schuldeingeständnis des Unternehmens seit dem Unglück.

Atom-Unglück von Fukushima hätte verhindert werden können

Das Fukushima-Kernkraftwerk war im März 2011 von einem Erdbeben und einen dadurch ausgelösten Tsunami getroffen worden. Es folgte das schwerste Atomunglück seit Tschernobyl 1986. Etwa 160.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, viele von ihnen werden wohl niemals zurückkehren können.

Erst 18 Monate später räumte Tepco ein, dass das Unglück hätte verhindert werden können. Der Konzern befindet sich inzwischen in Staatsbesitz. (rtr)