Dublin. Grün dominierte am 17. März wieder einmal das Stadtbild in Dublin. Dort feierten Iren und Touristen den St. Patrick´s Day. Aber nicht nur in dem von der Finanzkrise gebeutelten Land wurde der Tag des Schutzpatron gefeiert. Selbst US-Präsident Obama griff am irischen Feiertag zu einem Glas Guinness.
Am Tag des irischen Nationalheiligen hat das Land die Finanzkrise für einen Tag hinter sich gelassen und ausgelassen gefeiert. Allein in der Hauptstadt Dublin bejubelten eine halbe Million Menschen die Parade zum St. Patrick's Day, an der sich auch Musikgruppen aus Großbritannien, den USA und Russland beteiligten. Gleichzeitig fanden in ganz Irland mehr als 50 weitere Paraden und Straßenfeste statt.
Die Farbe Grün dominierte am Samstag die Straßen von Dublin. Einheimische und Touristen verkleideten sich mit grünen Zylindern und roten Bärten, Kinder malten sich die Gesichter in den Nationalfarben grün, weiß und orange an. Kostümierte Tänzer und Artisten zogen über die Hauptstraße, die O'Connell Street. Die Parade ist Teil einer viertägigen Volksfestes mit Konzerten und Jahrmärkten im Stadtzentrum. Allerdings wurde das Feuerwerk abgesagt; es fiel dem Sparzwang zum Opfer.
Weltrekord der Kobolde
Viele Kabinettsmitglieder verbanden das Angenehme mit dem Nützlichen. 17 Minister verließen in der vergangenen Woche Irland, um in 15 Ländern für Investitionen und Tourismus zu werben. So war Ministerpräsident Enda Kenny Ehrengast der Feierlichkeiten in Chicago. Und auch in anderen Ländern wurde der St. Patrick's Day gefeiert: Der Schiefe Turm von Pisa, das Empire State Building in New York, das London Eye und der Tafelberg in Südafrika wurden zu Ehren des irischen Schutzpatrons grün angestrahlt.
In Nordirland überschatteten Drohungen protestantischer Extremisten eine Parade in Armagh, die deshalb umgeleitet und gekürzt wurde. Im Zoo von Dublin bekamen die Tiere am Samstag einen orange-grünen Spezialmix aus Orangen und Gemüse. Die Guinness-Brauerei bot allen Besuchern mit Namen Patrick freien Eintritt. Die beiden Ortschaften Bandon und Glenties lieferten sich unterdessen einen Wettstreit um den Weltrekord der meisten Kobolde an einem Ort.
US-Präsident feierte mit einem Guinness
Hunderte in beiden Orten füllten unter den wachsamen Augen der Guinness-Vertreter ihre Kobold-Registrierung aus und verkleideten sich dann mit roten Bärten, grünen Westen, Hüten und Schnallenschuhen. Glenties im Nordwesten des Landes kam auf 1.024 Kobolde und musste sich Bandon geschlagen geben, das auf 1.263 kam. Der alte Rekord von 414 Kobolden, den eine Schule in Südafrika hielt, war damit gebrochen.
US-Präsident Barack Obama besuchte am St. Patrick's Day einen Pub in Washington. In einer dunkelgrünen Jacke kam Obama in das "Dubliner", begleitet von einem entfernten Cousin aus Moneygall in Irland. Er trank ein Guinness und hielt den Enkelsohn des Gastwirtes im Arm. Obama hatte im vergangenen Jahr Moneygall besucht. Von dort wanderte einer seiner Vorfahren im Jahr 1850 in die USA aus.
Am Dienstag wird Obama gemeinsam mit Vizepräsident Joe Biden den irischen Ministerpräsidenten Kenny treffen. Gemeinsam wollen sie an einem Mittagessen zum St. Patrick's Day im Kapitol teilnehmen. Für den Abend ist ein Empfang im Weißen Haus geplant. (dapd)