Essen. . Am 15. April 1912 sank die als neues Weltwunder gepriesene Titanic mit mehr als 1500 Menschen an Bord. Hundert Jahre nach der Katastrophe boomt das Geschäft mit dem Luxusliner. Von Gedenkfahrten, Musicalbesuchen bis hin zu Ausstellungen - für jeden Titanic-Fan lässt sich das Passende finden.

Sie galt als unsinkbar und wurde als neues Weltwunder gepriesen – dennoch endete bereits die Jungfernfahrt der "Titanic" mit einer Katastrophe. Nach der Kollision mit einem Eisberg fanden mehr als 1500 Menschen den Tod. 100 Jahre nach dem Untergang des Ozeandampfers treibt der Titanic-Kult bunte Blüten. Für die richtige Dosis Gefühl pünktlich zum "Titanic"-Jahrestag sorgen Leonardo DiCaprio und Kate Winslet: Im April kommt der Kino-Klassiker "Titanic" von James Cameron 15 Jahre nach der Premiere erneut weltweit in die Kinos – diesmal in 3D. Jubiläumstouren starten und neue Museen eröffnen in England, Frankreich und Irland – ein Überblick:

Auf der Musicalbühne

2012 bietet einige Gelegenheiten, um sich "Titanic" auf der Musicalbühne anzusehen. Vorführungen auf der spektakulären Freilichtbühne des Minack Theatre in Cornwall sind beispielsweise vom 6. bis 14. April vorgesehen, in Belfasts Great Opera House vom 10. bis 14. April und in Liverpool wird das Stück vom 9. bis 12. Juni im Empire Theatre aufgeführt. Leinen los heißt es ebenfalls im schweizerischen Thun. Dort geht die Titanic am 10. Juli fernab des Atlantiks bei den Thuner Seespielen auf ihre verhängnisvolle Fahrt.

Gedenkfahrten ohne "Eisbergkollision"

Echtes Wasser unterm Kiel haben Titanic-Fans bei einer Gedenkfahrt. So legt die "Marco Polo" am 12. April in Liverpool ab, um im Rahmen der "Maritime Heritage Cruise" einem Teil der Reiseroute der Titanic zu folgen. Auch ab Southhampton und New York begeben sich Kreuzfahrtschiffe auf die historische Strecke – wobei, wie es in den Ankündigungen heißt, dass "Kollisionen mit Eisbergen ausdrücklich nicht vorgesehen sind".

Museumsbesuche

Wer angesichts der Tragödie lieber festen Boden unter den Füßen behalten will, der ist in Southhampton richtig. Dort begann einst die Reise der Titanic. Im April eröffnet das neue "Sea City Museum", das sich dem Hafen als Tor zur Welt und den Matrosen der Handelsmarine widmet. Immerhin stammte ein Großteil der Besatzungsmitglieder aus der Stadt an der Südküste Englands. Eine Sonderschau präsentiert zudem die "Legende Titanic" – zu sehen sind Memorabilia, die regelmäßig Rekordpreise auf Auktionen erzielen.

Die Hafenstadt Cherbourg in der Normandie war der letzte kontinentale Hafen, den die Titanic auf ihrer Jungfernfahrt anlief. 281 Passagiere gingen an Bord – in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Amerika. 100 Jahre später stellt das Meeresmuseum "Cité de la Mer" im April einen neuen Bereich zu den Themen Auswanderung und Titanic vor. Herzstück sind dabei die Säle, in denen die Passagiere abgefertigt worden sind. Interaktive Videos machen das Schicksal der Auswanderer erfahrbar.

Bevor es über den großen Teich in Richtung New York ging, steuerte die Titanic am 11. April als letzten Stopp Cobh – früher Queenstown – an der Südküste Irlands an. Noch einmal stiegen 123 Passagiere zu, von denen die meisten in der Nacht zum 15. April ertranken. Ihrem Schicksal widmet sich ab Januar das neue Besucherzentrum "Titanic Experience Cobh". Im ehemaligen Büro der "White Star Line" wird außerdem eine nachgebaute Erste-Klasse-Kabine zu sehen sein.

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Nach der Kollision mit dem Eisberg waren es Schiffe aus Halifax, die dem sinkenden Luxusliner zu Hilfe eilten. So hält auch Kanada die Erinnerung an den Untergang der Titanic wach: Das "Maritime Museum of the Atlantic" plant im Jubiläumsjahr neben seiner Dauerausstellung zur Titanic eine Sonderschau über die Bergungsschiffe und deren Besatzung. Rundgänge führen zu den Orten in Halifax, die mit dem Untergang in Verbindung gebracht werden. Dazu gehören die Friedhöfe, auf denen rund 150 der Opfer begraben wurden. Auch in der Nachbarprovinz Neufundland – die Funkstation auf Cape Race fing die ersten Notsignale auf – wird mit Veranstaltungen an das Ereignis erinnert.

Besucherzentrum geplant

Ein neues Besucherzentrum ist in der nordirischen Hauptstadt Belfast in Planung. Dort wurde die Titanic von Harland and Wolff gebaut. Das sechsstöckige Museum wird Ende März auf dem ehemaligen Werftgelände eröffnet. Neun Themenbereiche informieren über den Bau des Schiffes und die Ausstattung der Kabinen, der Speisesäle und des Maschinenraums und schließlich über den Ablauf des Untergangs. Zum Schluss gehen Besucher virtuell auf Tauchfahrt zum Wrack der Titanic. Das architektonische Konzept ist gewagt – erinnert das mit Metall verkleidete Gebäude illuminiert doch an einen Eisberg.