München. Wer jahrelang mit dem Partner allein in die Skiferien gefahren ist, jetzt aber die ganze Familie dabei hat, muss sich gehörig umstellen. Gerade das Freizeitprogramm muss für die Kinder im Voraus geplant werden, damit die gemeinsamen Ferien ein Erfolg werden.
Nicht nur Paare und Singles zieht es im Winter in die Skigebiete, sondern auch viele Familien. Eltern müssen dafür allerdings anders planen als kinderlose Urlauber: Es heißt, kindgerechte Pisten zu finden und ein Freizeitangebot, das auch den Kleinsten einen schönen Urlaub beschert.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Schultern Verantwortung tragen, desto entspannter wird der Urlaub. "Es ist immer am besten, wenn man mit einer befreundeten Familie verreist. Die Kinder können miteinander spielen und die Erwachsenen sich mit dem Betreuen abwechseln", sagt Andreas König vom Deutschen Skiverband (DSV) in München. So könne man als Erwachsener auch mal allein auf die Piste gehen und müsse trotzdem kein schlechtes Gewissen haben.
Eine Alternative zur Gruppenreise können sogenannte Familienhotels sein, die ein auf Kinder zugeschnittenes Betreuungsprogramm bieten - etwa mit Zwergenslalom oder Ausflügen jenseits der Piste. "Die Kinder werden hier meistens den halben Tag lang betreut. Es ist allerdings nicht jedermanns Sache, sein Kind in wildfremde Hände zu geben."
Ob mit oder ohne Halbtagsbetreuung - wichtig ist laut König ein Alternativprogramm zum Skifahren. "Man sollte auch mal sagen: 'Heute gehen wir den ganzen Tag nicht auf die Piste.' Gerade am dritten Tag gibt es ja meistens einen kleinen Knackpunkt." Optimal sei es, wenn der Wintersportort der Wahl auch über ein Schwimmbad verfügt sowie ein Kino.
Naturlehrpfade als Alternativprogramm
Auch für Naturlehrpfade könnten sich Kinder oft begeistern. Erfragen könne man das jeweilige Freizeitangebot im Vorfeld telefonisch über die Tourist-Information. "Außerdem gehören Schlitten und Schlittschuhe ins Reisegepäck. Dann kann man sich auch mal an anderen Wintersportarten versuchen", sagt der DSV-Experte. Vorab müsse man natürlich klären, ob es eine Rodelstrecke gibt oder eine Eislaufbahn.
Informationen einholen sollten Eltern zudem über den Schwierigkeitsgrad der Pisten. Auch hier helfen Tourist-Informationen sowie in den meisten Fällen die Internet-Auftritte der Urlaubsorte. Drei Stufen gibt es laut Andreas König - Blau für einfache Strecken, Rot für mittelschwere und Schwarz für anspruchsvolle. "Wie gut ein Kind Ski fahren kann, muss man natürlich selber einschätzen können."
Einfacher falle die Entscheidung paradoxerweise, wenn das Kind zuvor noch nie auf Skiern gestanden habe, denn in diesem Fall müsse es ohnehin in die Skischule - entsprechende Einrichtungen gebe es in praktisch jedem Wintersportort. "Dann sollte man vor dem Urlaub aber unbedingt herausfinden, ob das Kind beim Skifahren überhaupt Spaß hat. Sonst ist man am Ende zwei Wochen im Urlaub und niemand hat Freude daran."
König empfiehlt, sich zu Hause bei entsprechenden Witterungsbedingungen einen flachen Hang zu suchen oder in eine Ski-Halle zu fahren - in der man sich die benötigte Ausrüstung auch ausleihen könne. "Das ist aber nur der erste Schritt. Zum eigentlichen Lernen sollte man das Kind dann in die Obhut professioneller Skilehrer geben", sagt Andreas König.(dapd)