Ein guter Helm und der Besuch einer Skischule schützen, rät Ski- und Snowboardlehrer Wolfgang Viehhauser

Wenn zur Winterzeit die verschneiten Berge wieder rufen, steigt die Lust aufs Skifahren und Snowboarden bei vielen, die noch nie auf den Brettern standen, aber auch bei denen, die jedes Jahr aktiv in den Bergen unterwegs sind. Wichtig ist, sich als Anfänger oder auch Aktiver vor einer Reise gut über das gewünschte Skigebiet zu informieren. Wir sprachen mit Wolfgang Viehhauser, Geschäftsführer des Salzburger Berufsskilehrer & Snowboarderlehrer Verband (SBSSV) und seit 33 Jahren auf den Skiern, über das Thema Sicherheit auf den Pisten. Der 36-Jährige war zehn Jahre im österreichischen Kleinarl wie auch in Australien als Skilehrer tätig, später als Ausbilder beim Salzburger Skilehrer Verband.

Heutzutage sind die Pisten bestens präpariert. Sie warnen vor hohen Geschwindigkeiten. Wie sollte sich ein Skiläufer schützen?

Viehhauser: In Sachen Sicherheit empfehle ich auf jeden Fall einen Helm und den Besuch einer Skischule, um eine gute Technik zu erlernen und damit den Sport in seiner schönsten, aber auch vor allem in seiner sichersten Form erleben zu können.

In Österreich gilt ab dieser Wintersaison für Kinder bis zum 15. Lebensjahr Helmpflicht auf den Skipisten. Sollte es für alle Pflicht werden - egal welchen Alters?

Wolfgang Viehhauser
Wolfgang Viehhauser © Foto: TV

Viehhauser: Aus meiner Sicht sollte man nicht alles gesetzlich verordnen. Wer Hirn hat, sollte es schützen. Deshalb trage ich einen Skihelm, dies wird auch von den Skischulen empfohlen. Das Alter macht dabei keinen Unterschied. 80 Prozent der Wintersportler auf den österreichischen Abfahrten tragen einen Helm.

Worauf sollte der Skifahrer auf den Pisten achten?

Viehhauser: Ich verweise auf die Pistenregeln des internationalen Skiverbands FIS, bei denen es um Rücksicht auf andere Skifahrer und Boarder, um die Beherrschung der eigenen Geschwindigkeit, ums Überholen, den Ab- und Aufstieg etc. geht (www.fis-ski.com). Am wichtigsten ist es vor allem, sein skifahrerisches Können nie selbst zu überschätzen.

Gilt das auch für Wintersportler, die gerne Off-Piste fahren?

Viehhauser: Natürlich. Sie sollten sich im Gebiet auskennen und vor einer Off-Pisten-Tour Lawinen- und Wetterberichte einholen und die Gegebenheiten vor Ort richtig einschätzen. Lieber einmal umdrehen, als zu viel zu wagen.

Wie wichtig ist ordentliche Skiausrüstung, wenn es ums Thema Sicherheit geht?

Viehhauser: Neben dem Helm spielen auch das richtige Skimaterial, geeignete Ski- und Sonnenbrillen für gute Sicht und die korrekte Ski-Bekleidung eine wichtige Rolle. So bietet zum Beispiel auch ein Airbag-System in Lawinengebieten einen zusätzlichen Schutz im Falle eines Unfalls, es schützt aber natürlich nicht generell vor einem Sturz. Um die Sicherheit auf den Pisten zu gewährleisten, steht nach wie vor die Aufklärung und Unterweisung der Gäste durch einen Experten an oberster Stelle. Die Skischulen sind hier Vorreiter.

Wo ist Ihr Lieblings-Skigebiet?

Viehhauser: Ski amadé in Salzburg. Weil ich hier aufgewachsen bin mit dem Skisport. Die Gebiete bieten für jeden etwas. Familienabfahrten, Off- und Buckelpisten, Tiefschnee - und jede Menge Spaß in den verschiedenen Parks.

Info: Skischulen im Salzburger Land: 0043/65 45 60 64 4, www.sbssv.at Deutsche Skischulen, 08171/34 72 0, www.skilehrerverband.de